Eine seltsame Situation, die derzeit im Niemandsland zwischen Videospielen und Film herrscht. Beide Seiten würden so gerne von Prestige und Marktmacht des jeweils anderen profitieren, gelingen mag dies aber partout nicht: Mäßige Games-Verfilmungen auf der einen Seite, unterdurchschnittliche Spielversionen erfolgreicher Filme auf der anderen. Einen interessanten Mittelweg ging dabei die schwindelerregend erfolgreiche „Halo“-Reihe. Im Vorfeld zur Veröffentlichung des vierten Teils stimmte man die zahlreichen Fans mit fünf Mini-Episoden auf das kommende Spektakel ein, die Realverfilmung bot so etwas wie den Vorgeschmack auf die jahrelang angedachte, aber schließlich auf Eis gelegte Block-busteradaption des Game-Hits. Ort der Handlung ist eine Kadettenakademie des Militärs, die aus heiterem Himmel von außerirdischen Aggressoren angegriffen wird. Die insgesamt 75 Minuten im Universum des Master Chief sehen zwar brillant aus und bieten reichlich Action und Drama. Mit etwas arg flachen Charakteren und einem brustklopfenden Pathos, das auch gut in jedes Rekrutierungvideo der amerikanischen Streitkräfte passen würde, hat „Forward Unto Dawn“ sein Ziel aber leider verfehlt.