Niemand äußert sich so gern und häufig über den Verfall des Rock’n’Roll wie Gene Simmons von Kiss. In einem jüngsten Interview mit der US Weekly sprach der “God Of Thunder” zum wiederholten Mal über die Probleme im Musikbusiness.
“Neue Künstler werden nie wieder dieselben Chancen wie wir bekommen. Die Plattenfirmen haben uns damals Millionen an Dollars gegeben, als wir erfolgreich wurden. Als Vorschuss, mit einem Tantiemen-System. Wir mussten nicht nebenher in normalen Jobs arbeiten. Als junge Band kannst du dir deinen Lebensunterhalt wegen all der pickligen College-Kids nicht verdienen. Die hassen mich übrigens, weil ich behaupte, dass das Diebstahl ist. Mit den Downloads und dem Filesharing klaut man. Mich betrifft das nicht, unsere Band gab es schon, als das alles noch ein echtes Geschäftsmodell war. Aber für die jungen Künstler tut es mir wirklich Leid. Das ist, als würde man kleinen Babys einfach nichts zu essen geben. Ihr nehmt ihnen das Essen weg, also müssen sie nebenbei arbeiten gehen und haben nicht genug Zeit für ihre Kunst.”
“Wer das Musikbusiness zerstört hat? Die Fans! Keine höhere Macht, keine Aliens, sondern die Fans. Und wen mache ich verantwortlich? Die Plattenfirmen, weil sie damals eben nicht den ersten Trottel verklagt haben, der in den Hühnerstall einbrach und die Eier geklaut hat. Sobald man den ersten Fuchs in den Hühnerstall lässt, damit er sich umsonst mit den Eiern bereichern kann, kommen die restlichen Füchse auch.“
“Die Büchse der Pandora wurde geöffnet. Millionen von Fans weltweit sind so konditioniert, dass sie nicht mehr für Musik bezahlen. Was macht das mit neuen Bands? Es bringt sie um. Wenn man den Wert von etwas wegnimmt, wird es logischerweise wertlos.”