Sinnfindungsplatte
Neben Eurodance, Techno, Nu Metal und Grunge gab in den 90er-Jahren vor allem die Alternative-Rock-Szene mit allerlei spannenden neuen Bands wie Placebo, den Cranberries und den Smashing Pumpkins sowie Garbage den Ton an. Letztere Formation aus Wisconsin um Frontfrau Shirley Manson und Mastermind Butch Vig (der u. a. Nirvanas NEVERMIND produzierte) erreichte 1995 in den USA und dem UK mit dem Debüt-Album GARBAGE jeweils Doppelplatin und hielt sich zusammen über 200 Wochen in den dortigen Charts. Nach dem immensen weltweiten Erfolg der ersten vier Alben ließ es die Band langsamer angehen – so erschienen seit 2005 nur zwei weitere Scheiben. Jetzt kommt mit NO GODS NO MASTERS das insgesamt siebte Werk der siebenfach Grammy-nominierten Gruppe, die bisher 17 Millionen Einheiten verkaufen konnte. Das Album ist politscher als man es bisher von Garbage kannte: Die Songs behandeln den Klimawandel, globale Unruhen, die Me-Too-Thematik und Sexismus bis hin zur Black-Lives-Matter-Bewegung. „Es ist unser Versuch, einen Sinn darin zu finden, wie irre und verrückt die Welt geworden ist und in welch unglaublichem Chaos wir uns befinden“, sagt Manson dazu. Musikalisch bieten Vig & Co. wie immer ein breites Spektrum von New Wave, Punk, Pop und Rock, alles sehr elektronisch, aber dennoch mit Gefühl. Anspieltipps: ›Flipping The Bird‹, ›The Men Who Rule The World‹ und ›This City Will Kill You‹.
8 von 10 Punkten
Garbage, NO GODS NO MASTERS, BMG RIGHTS/WARNER