Ein musikalisches Coming Of Age: Den Briten gelingt die Neuorientierung.
Es war einmal in einem Land vor unserer Zeit, da flammte kurz der Afro-Beat in der Indie-Szene auf. Ein bis eineinhalb Bands entfachten den ganzen Trubel. Im Gegensatz zu den hauptverantwortlichen Vampire Weekend inkorporierten die Foals eine saftige Portion Mathrock in ihren Sound, den sie für ihren Zweitling gehörig umgekrempelt haben. Aus den ungestüm dahin galoppierenden Rennpferden sind grazile Dressurrösser geworden. Der Opener ›Blue Blood‹ überrascht mit einem Intro, das auch von Fleet Foxes hätte stammen können; und immer wieder – sei es bei ›Miami‹ oder ›This Orient‹ – fällt der Einfluss von Arcade Fire – sowohl gesanglich als auch instrumental – auf. Aber keine Angst: Die Fohlen sind immer noch die Fohlen. Die Oxforder haben ihr Markenzeichen, die unvergleichlich Unruhe stiftenden Bässe, weiterhin an Bord und auch weiter kultiviert. TOTAL LIFE FOREVER ist das Ergebnis einer beeindruckenden Evolution von verkopftem Konzept-Rock hin zu bauchgesteuertem und Herzen gewinnendem Indie-Pop.