Man erzählte sich bereits ganz wundersame Dinge über die britischen Progrocker Flood Of Red. Nicht wenige attestierten der sechsköpfigen Band ein ähnliches Klangtalent, wie man es seinerzeit bei den jungen Pink Floyd vorfinden konnte, und verglichen ihr 2009er Debütalbum LEAVING EVERYTHING BEHIND bereits mit Floyd in deren Prä-MEDDLE-Phase. Auf ihrem zweiten Album THROW, auf das die Öffent-lichkeit immerhin fünf Jahre warten musste, bewahrheitet sich jetzt dieser Mythos. Denn THROW besitzt alles, was den Prog-Rock-Fan beglückt die Augen verdrehen lässt: hymnische Gesänge, atmosphärische Sounds, magische Arrangements und zudem etwas, was man nicht lernen kann: Charisma. Mag sein, dass der Vergleich zu Pink Floyd zu hoch gegriffen war, zumal Flood Of Red phasenweise weitaus heftiger in Gitarre, Schlagzeug und Bass greifen als Gilmour, Waters & Co. Andererseits: Wir haben ja auch nicht mehr 1971 sondern 2014, und da zählen natürlich andere und modernere Ingredienzien. Glücklicherweise ist ihre Musik jedoch nicht ganz so düster wie das derbe Cover-Artwork vermuten lässt – Schmuserock würde man jedenfalls völlig anders illustrieren.