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Fleetwood Mac: Die größte Seifenoper der Rockgeschichte

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Fleetwood Mac: Die größte Seifenoper der Rockgeschichte

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Du, Peter und John McVie wurdet 1967 die Keimzelle von Fleetwood Mac. Angeblich fragte Peter dich nur, einzusteigen, weil du gerade eine schwierige Zeit durchmachtest.
Ja. Ich wusste das selbst bis vor ein paar Jahren nicht, als ich an einem wirklich schönen Buch in limitierter Auflage arbeitete, „Love That Burns“, der Beginn einer Ouvertüre, zu der auch das PeterGreenKonzert gehört. Als ich dieses Buch machte, sprach ich mit Peter, verbrachte ein paar Stunden mit ihm. Ich habe die Bänder von dem Interview bis heute. Er war unglaublich scharfsinnig. Und er sagte am Telefon zu mir: „Weißt du nicht mehr, Mick, du warst so niedergeschmettert. Du warst mein Freund und ich wollte, dass es dir gut geht“. Denn meine damalige Freundin hatte mich verlassen und mir das Herz gebrochen. Ich rede zu viel, aber als Peter das sagte, schwieg ich. Er bemerkte nichts davon, aber tatsächlich brach ich in Tränen aus. Denn das war einfach so bezeichnend für mein Verhältnis zu Peter. Das hatte tatsächlich überhaupt nichts mit Musik zu tun. Schlagzeug spielen kann doch jeder. Er sagte im Wesentlichen einfach: „Scheiß drauf, der Typ ist so fertig, ich muss ihn da rausziehen“. Und das bedeutete in Wahrheit so viel mehr. Natürlich wollte er John McVie auch absolut dabei haben. Die Band hieß Fleetwood Mac, weißt du? Ich meine, der Name allein belegt Greenys Selbstlosigkeit und Großzügigkeit.

Es gibt Behauptungen, du hättest Mayall hängengelassen.
Viele Leute dachten immer, dass es innerhalb der Bluesbreakers eine Verschwörung gab, denn drei der vier Gründungsmitglieder von Fleetwood Mac – Johnny Mac, ich und Peter – kamen aus diesem Lineup. Alle glauben oft, dass wir den Plan hatten, Mayall abzuservieren und diese Band zu gründen. Das ist absolut nicht wahr. Wir hatten keine Ahnung. Ich ging. Kurz darauf bildete sich Peter ein, den nächsten Schritt machen zu müssen, und ging ebenfalls. Da legte er mit mir den Grundstein für Fleetwood Mac. Dann wollten wir, dass John McVie bei uns mitmachte. Doch das war kein geplantes Komplott. Tatsächlich hatte Peter gar keine derartigen Absichten gehabt, bevor er an mich herantrat.

Jeremy Spencer stieg als Gitarrist für das selbstbetitelte Debüt von 1968 bei Fleetwood Mac ein. Wie denkst du heute über das sogenannte „Hund und Mülleimer“-Album?
Oh, ich liebe es. Wir waren wie Schweine in der Scheiße und machten genau das, was wir wollten. Peter wars so selbstlos. Selbst damals wollte er nicht wirklich „der Dude“ sein. Er wollte kein Jeff Beck, Eric Clapton oder Jimmy Page sein. Es gibt eine ganze Bruderschaft grandioser Gitarristen und Peter war einer von ihnen. Aber er wollte nie einer der Supersaitenhelden sein. Man denke nur, in welchem Maße Peter dieses Album Jeremy überließ. Jeremy IST dieses Album, in vielerlei Hinsicht, mit seinen Elmore-James-Sachen. Peter liebte es, einfach im Hintergrund zu bleiben und Rhythmusgitarre zu spielen.

then play fleetwood mac

Wie entwickelte sich die Band mit THEN PLAY ON 1969 weiter?
Als wir das Album machten, erschuf Peter diese unglaublichen Songs. Das war aber auch die Zeit, als Danny Kirwan einstieg. Peter gönnte ihm das halbe Album und baute einfach seinen Stil ein, ohne auch nur darüber nachzudenken. Danny brachte im Übrigen unglaublich viel Talent in die Band. Er hatte oft vorne gesessen und uns beim Spielen zugesehen, fast wie ein merkwürdiger kleiner Schuljunge. Er hatte diese Band namens Boilerhouse, die manchmal mit uns spielte, und wir dachten: „Dieser Bursche ist fucking umwerfend“. Er wird oft komplett vergessen, doch er hatte das totale Gespür und ein unfassbares Vibrato, wie ein Django Reinhardt, rein wie der Schnee. Ich wusste, dass es Peter da schon unter den Nägeln brannte. Jeremy hatte keinerlei Absicht, jemals etwas anderes zu spielen als das, was er liebte, nämlich Elmore James. Doch Peter blickte nach vorne, fing an, mehr zu schreiben. Es fügte sich also fantastisch, als er in Danny einen Partner fand, der sehr kreativ war und all diese wunderbare Arbeit auf ›Albatross‹ leistete, wo es ja in erster Linie um diesen Harmonieklang geht. Rückblickend finde ich, dass man viel von diesen Sachen durchaus als bahnbrechend bezeichnen kann.

Wann wurde dir erstmals bewusst, dass Peter nicht mehr klarkam?
Ich denke nicht, dass uns das jemals klar wurde. Wir begriffen es erst, als es schon viel zu spät
war. Und im Rückblick glaube ich, dass wir damals sowieso nicht gewusst hätten, wie wir ihm hätten helfen können. Er ließ durchscheinen, dass er nicht mehr weitermachen wollte. Wir waren auf Tour in Amerika und er sagte: „Wir müssen all unser Geld verschenken“. Natürlich wussten wir nicht, dass seine Krankheit da begonnen hatte. Und er sprach sich von sich selbst los. Von allem, was er gemacht hatte. Er sagte, alles, was er je erschaffen hatte, habe er gestohlen. Das ist natürlich Unsinn. Doch dann hieß es plötzlich: „Oh Scheiße, er steigt aus“. Wir waren am Boden und dachten: „Was passiert hier? Wie kann das sein?“ Vor allem ich. Doch er ging sehr verantwortungsbewusst. Er servierte uns nicht einfach ab. Dann kam der echte Schaden, und das ist ja weithin bekannt. Bei dem neuen Tribute-Konzert geht es keineswegs darum. Es geht darum, ihn zu feiern, also will ich nicht zu viel über die Schmerzen von damals reden. Ich denke, er konnte einfach nicht damit umgehen, eine solche Macht zu sein. Und dann die Drogen … Er war ein Mensch, der nichts von diesem Scheiß brauchte. Er war ohnehin schon so sensibel.

Wie blickst du heute auf Peters Ausstieg zurück?
In der Geschichte von Fleetwood Mac dreht sich seit jeher alles ums Überleben. Und man könnte über Peter sagen, dass er nicht die Fähigkeit hatte, zu überleben. Ich sage nur, dass er dafür einfach nicht vorbereitet war. Für diese Reise. Aus welchem Grund auch immer, das werde ich vielleicht nie wirklich wissen. Doch es ging definitiv um einen Gentleman, der äußerst sensibel und als kleiner Junge verletzt worden war. Nun ja, als Jude im Londoner East End hatte er schwere Zeiten durchgemacht, viel mehr noch als die Geschichten, die er mir erzählte. Ich denke, darüber kam er nie wirklich hinweg.

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