Sympathisches Urgestein
Zum Trio geschrumpft, präsentieren Fargo um Tausendsassa Peter Knorn mit STRANGERS D’AMOUR nun ihr Nachfolgealbum zur Reunion-Platte CONSTELLATION aus dem Jahr 2018. Musikalisch setzen „Pedda“, Frontmann Peter Ladwig und der deutlich jüngere Nikolas Fritz an den Drums auf die von der Kombo erwartbare Mischung aus Classic- und Hardrock sowie einer großzügig bemessenen Portion AOR. Ladwigs Gesangsperformance ist ruhiger geworden, das sprachlich durchsickernde „Deutsche“ in den englischen Texten lässt ab und zu aufhorchen, wirkt aber sympathisch. Fargo-Peters Text-Inspirationen machen vor nichts halt und so ist mit ›Gimme That Bone‹ beispielsweise ein Lied enthalten, in dem ein Hund ob seines Wunsches nach einem großen Knochen zum Hundegott betet.
Erstaunlicherweise punkten Fargo vor allem mit den ruhigeren Nummern wie ›Dear Miss Donna Vetter‹ oder ›Why Don’t You‹, während die rasanteren Songs à la ›Rain Of Champagne‹ sich zwar durch eingängige Riffs und Melodien hervortun, am Ende aber etwas mehr Biss und weniger Austauschbarkeit gebraucht hätten. Angenehm aus der Reihe tanzt das sechsminütige ›Time‹ mit fast schon progressiven, auf jeden Fall aber sehr atmosphärischen Anleihen und sehnsüchtigen Sologitarren.
7 von 10 Punkten
Fargo, STRANGERS D’AMOUR, SPV/STEAMHAMMER