›Last Orders Please‹: vom Pub um die Ecke ins Wembley Stadium.
Mit zwei allenfalls mäßig erfolgreichen und stilistisch eher durchwachsenen Alben hatte sich das aus Resten der Small Faces und der Jeff Beck Group zusammengeraufte Londoner Quintett als Imitat der Rolling Stones für den Pub um die Ecke empfohlen. Als dann im November 1971 das dritte Album A NOD IS AS GOOD AS WINK… TO A BLIND HORSE erschien, das bis auf eine geschmackvolle Cover-Version von Chuck Berrys ›Memphis Tennessee‹ ausschließlich Eigenkompositionen von Sänger Rod Stewart, Gitarrist Ronnie Wood und Bassist Ronnie Lane enthielt, änderte sich die Situation komplett: Binnen weniger Monate stiegen die ruppigen Kneipenrocker dank satter Kracher wie ›Miss Judy’s Farm‹, ›That’s All You Need‹ und ›Last Orders Please‹ zu Großbritanniens favorisierter Party-Crew auf.
Vor allem ›Stay With Me‹, die als Single ausgekoppelte Ode an einen One-Night-Stand mit Groupie Rita, trug zur Popularität des Albums bei. Hinzu kam, dass zur gleichen Zeit Rod Stewart mit ›Maggie May‹ beiderseits des Atlantiks seinen großen Durchbruch als Solist erlebte.
Als durchaus gleichwertiges Ergänzungsstück zum ebenfalls 1971 erschienenen STICKY FINGERS der Rolling Stones gehört die liebevoll und akkurat nachempfundene Vinyl-Neuauflage jedenfalls in jede anständige Rock-Sammlung der siebziger Jahre.