Mit dem Trampolin mitten rein in die Schulterpolster-Kiste – den Spaß darf man sich gönnen
Passen Duran Duran ins CLASSIC ROCK? Heute mögen die Kids sich nicht mehr auf eine Clique festlegen und damit angeben, wie „freigeistig“ (= wahllos) sie Musik aus allen Genres hören. Aber als Duran Duran in den frühen 80ern aus einer Wolke Haarspray auftauchten, da legte man sich noch fest. Für viele Rockfans waren die schnieken Boys aus Birmingham damals das erklärte Feindbild. Im Nachhinein sieht man’s lockerer: So schlimm war’s nie. Eigentlich hatten Simon Le Bon und Co. sogar echt originelle Nummern. „The Reflex“? Come on! War das nachträglich nicht doch einer von einem ganzen Dutzend herrlich spinnerter Ohrwürmer, die die „Durannies“ einst wie nix aus dem Ärmel schüttelten? So etwas war mal Nummer eins? Bessere Zeiten! Das 80er-Revival der letzten Jahre hat den „Durannies“ gut getan. Wie auf dem Highlight ALL YOU NEED IS NOW (2011) greifen sie auch auf FUTURE PAST, bei dem Erol Alkan, Mark Ronson und Giorgio Moroder (!) als Producer mitwirkten, wieder fröhlich in die Kiste mit dem Kajal und den Schulterpolstern, die auch sie so lange verschämt auf dem Speicher versteckt hatten.
Das heißt: Pop-Neon-Bazong-Knaller werden gesucht und oft sogar gefunden: ›More Joy!‹, ›Invisible‹ oder ›Wing‹ werden sich auf einer künftigen Karriere-Best-of nicht verstecken müssen.
7 von 10 Punkten
Duran Duran, FUTURE PAST, BMG RIGHTS/WARNER