Der erste Versuch, die britische Comicfigur Jedge Dredd, geboren auf den Seiten des monatlichen Comicmagazins 2000AD, auf die Kinoleinwand zu hieven, verlief nicht optimal. Selbst Sylvester Stallone, der damals Dredd spielte, haderte später mit dem verspielten Potential des Films, der den rechten Ton zwischen campigem Humor und beinhartem Actionfilm nicht finden wollte. Mit Nebensächlichkeiten wie Humor hält sich die actionlastige Neuverfilmung dabei gar nicht lange auf, hier regiert der Ernst. Dementsprechend grimmig schaut auch Karl Urban als titelgebender Zukunftspolizist drein, wenn er im Moloch Mega-City One in Personalunion aus Richter, Jury und Henker für Gerechtigkeit eintritt. Gemeinsam mit Neu-Judge Anderson (Olivia Thirlby) macht sich Dredd auf, den 200-stöckigen Hochhauskomplex der Drogen-baronin MaMa (Lena Headey) zu befrieden, was jedoch heftige Gegenwehr hervorruft. Hyperbrutale Kampf-szenen und das anfangs noch atemlose Tempo erinnern zusammen mit dem Hochhaussturm unweigerlich an den indonesischen Actionkracher „The Raid“. An dessen fiebrige Energie reicht „Dredd“ trotz SFX-Gewitter nicht heran, kann aber als visuell eindrucksvolle und düstere Gewaltorgie als würdige Dredd-Adaption rühmen.