Don Dokken kann’s noch!
Lange mussten Fans auf ein neues Album warten, THE LOST SONGS von 2020 – eine Sammlung vergessen geglaubter Aufnahmen aus den 70er Jahren – waren immerhin ein kleiner Trost, doch nun endlich steht HEAVEN COMES DOWN in den Startlöchern und man kann durchatmen: Don Dokken, trotz oder gerade wegen seiner 70 Jahre, kann es noch immer. Anders als viele seiner Kollegen, hat es die Sunset-Strip-Legende geschafft, gut zu altern. Auf HEAVEN COMES DOWN gibt es keinen einzigen „Cringe-Moment“, dafür jedoch großartige Refrains, Hooks, Melodien, Gitarrenarbeit und subtil irisierendes, jedoch absolut gegenwartstaugliches 80er-Flair. Großartig gleich der Opener ›Fugitive‹ mit eingängigem Refrain, gefolgt vom ähnlich funktionierenden ›Gypsy‹. ›Is It Me Or You?‹ lebt vom bärenstarken Strophenriff mit leichtem Southern-Vibe, der Chorus der Midtempo-Nummer ›Just Like A Rose‹ zerstäubt zauberhafte 80s-Atmosphäre, mit dem feinen Unterscheidungsmerkmal, dass der Text komplett ohne plumpe Klischees auskommt. Im abschließenden Country-Akustik-Track ›Santa Fe‹ verpoetisiert Don die Geschichte seines Umzugs von L.A. in seine neue Heimat in New Mexico. Der Sänger selbst ist richtig gut bei Stimme, verkehrt in für ihn angenehmen Tonlagen und verleiht den Songs trotzdem seinen unverkennbaren Dokken-Stempel.
8 von 10 Punkten
Dokken
HEAVEN COMES DOWN
SILVER LINING MUSIC