Im dritten Teil unserer 50 besten Alben 2016 wollen wir euch die Plätze 30-21 vorstellen. Geschafft haben es unter anderem Davd Bowie, Brian Fallon, Steven Tyler und die Red Hot Chili Peppers.
30 Robert Pehrsson’s Humbucker
LONG WAY TO THE LIGHT
High Roller/Soulfood
Der umtriebige Schwede arbeitet sich weiter nach oben und zündet mit seinem zweiten Album ein echtes Feuerwerk des klassischen 70s-Rock. Knackig, kraftvoll und überaus unterhaltsam – Phil Lynott wäre stolz!
Anspieltipp: ›Traveling Through The Dark‹
29 Katatonia
THE FALL OF HEARTS
Peacevile/Edel
Dem Dark Metal sind die Schweden zwar mittlerweile entwachsen, doch am wohlsten fühlen sie sich noch immer in der Dunkelheit. Ihr progressiver Sound auf Album Nummer zehn ist geprägt von düsteren Melodien, bedrohlichen Riffs und romantischer Melancholie.
Anspieltipp: ›Serein‹
28 Steven Tyler
WE’RE ALL SOMEBODY FROM SOMEWHERE
Universal
Der „Demon Of Screamin’“ betritt den kommerziell ausgetrampelten Pfad des Pop-Country, schafft es aber, den befürchteten Ausverkauf zu vermeiden. Mit viel Liebe zur Musik und einer der größten Stimmen des Rock zeigt dieses Album wahren „Gypsy“-Geist.
Anspieltipp: ›My Own Worst Enemy‹
27 The Chris Robinson Brotherhood
ANYWAY YOU LOVE, WE KNOW HOW YOU FEEL
Megaforce/H’ART
Der ältere der Robinson-Brüder macht unbeirrt weiter und nutzt seine Post-Crowes-Freiheit, um immer schön gemütlichen, sanft trippigen Feelgood-Blues zu produzieren. Völlig unkommerziell und deswegen umso besser.
Anspieltipp: ›Leave My Guitar Alone‹
26 Red Hot Chili Peppers
THE GETAWAY
Warner
Mit Produzent Danger Mouse als kreativem Katalysator klingen die Chilis hier streckenweise ein wenig zu glattgeschliffen und poliert. Doch zwischendurch bricht immer wieder der gewohnte Charme der Band durch, groovy und frech.
Anspieltipp: ›We Turn Red‹
25 Tedeschi Trucks Band
LET ME GET BY Concord/Universal
Blues, Jazz, Rock und Gospel, lebendig und voller Herz: Tedeschi/Trucks und ihre Bigband sind allesamt hervorragende Musiker, doch spielerische Kompetenz und Klasse degeneriert hier nie zum Selbstzweck.
Anspieltipp: ›Crying Over You/Swamp Raga For Holzapfel, Lefebvre, Flute And Harmonium‹
24 Rival Sons
HOLLOW BONES
Earache/Warner
Es sind Alben wie dieses, die den klassischen Rock am Leben erhalten: einerseits kraftvoll und bodenständig, andererseits stilistisch vielschichtig genug, um keinen Moment Langeweile aufkommen zu lassen.
Anspieltipp: ›Thundering Voices‹
23 Brian Fallon
PAIN KILLERS
Universal
Der Gaslight-Anthem-Sänger beweist sein Songwriter-Talent auch ohne seine (beste Garagen-)Band (der Welt). Mit etwas weniger DIY-Hemdsärmel-Sound, dafür ausgereifter Nashville-Eingängigkeit, wagt er hier das genau richtige Maß an Perfektion.
Anspieltipp: ›Nobody Wins‹
22 David Bowie
BLACKSTAR
Columbia/Sony
Die Nachricht vom Tod David Bowies traf vollkommen unerwartet ein. Konsequent hatte der Brite seine Krebserkrankung, von der er wohl schon seit beinahe zwei Jahren wusste, bis zum Ende vor der Öffentlichkeit geheim gehalten. Er wollte die Kontrolle behalten, über sein Leben, über seine Musik, bis zuletzt. Am 8. Januar 2016, Bowies 69. Geburtstag, ist BLACKSTAR erschienen, zwei Tage später war er tot. Dass der Mann, der die Idee des Pop, sich immer wieder neu zu erfinden und sterben zu müssen, um zu leben, wie kaum ein anderer verkörpert hatte, und der seine Kunstfigur Ziggy Stardust einst den „Rock And Roll Suicide“ vollziehen ließ, auch seinen eigenen endgültigen Abgang exakt geplant hatte, wurde erst im Nachhinein offenbar. „Sein Tod war nicht anders als sein Leben: ein Kunstwerk“, sagte Produzent Tony Visconti dazu. Vermutlich wusste Bowie bereits, dass er sterben würde, als er am Album arbeitete – es klingt jedenfalls wie ein Vermächtnis. Musikalisch findet sich viel von dem wieder, was ihn ausmachte, in zeitgemäßem Gewand. Seinen Ruf als Avantgardist und Experimentator hatte er sich über Jahrzehnte erarbeitet, und hier frönt er ihm wie lange nicht mehr. Wildes Geschwurbel trifft auf sich immer mal wieder daraus erhebende, federleichte Popmelodien, Jazzrock auf wüste Elektronik. Und über allem steht ein geradezu exzessiver Gebrauch des Saxofons. Verstörend ist das. Hart und zart zugleich.
Was die Texte betrifft, bleibt vieles, wie so oft bei Bowie, rätselhaft und schwer durchdringbar. ›I Can’t Give Everything Away‹, heißt ein Song, fast entschuldigend. Darin kommen die Worte vor: „Seeing more and feeling less/Saying no but meaning yes/This is all I ever meant/That’s the message that I sent.“ Eine Selbsterklärung, ein künstlerisches Bekenntnis? Wer weiß. In der Single ›Lazarus‹ findet sich eine Strophe, die sich ganz eindeutig mit dem eigenen Tod auseinanderzusetzen scheint: „Look up here, I‘m in heaven/I‘ve got scars that can‘t be seen/I‘ve got drama, can‘t be stolen.“ Und dann: „Everybody knows me now.“ Das ist wahr, und daran wird sich so schnell nichts ändern.
David Numberger
Anspieltipp: ›Lazarus‹
21 Rich Robinson
FLUX
Eagle Rock/Edel
Die Black Crowes sind endgültig vorbei, doch auch wenn Chris Robinson vielleicht bekannter ist, ist es Bruder Rich, der ihr Erbe mittlerweile überzeugender weiterführt, und zwar mit seinem bislang gelungensten Solowerk.
Anspieltipp: ›Sleepwalker‹
Morgen geht es weiter mit den Plätzen 20-11.
Hier findet ihr die Plätze 40-31.
Die Playlist zu unseren Top 50 2016 findet ihr bei Juke.