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Dee Snider: Die 13 Lebensweisheiten des Twisted-Sister-Frontmanns

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Dee Snider: Die 13 Lebensweisheiten des Twisted-Sister-Frontmanns

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Nach 40 Jahren ließen Twisted Sister den letzten Vorhang fallen. Doch bevor sie das Gebäude verließen, blickte ihr Sänger mit dem Maschinengewehr-Mundwerk zurück und resümierte, was ihn das Leben an der Rock‘n‘Roll-Front gelehrt hat.

Dee Snider nimmt nie ein Blatt vor den Mund. Ob er in den 80ern beim Reading Festival oder Monsters Of Rock das Publikum be­­drohte oder alte (Manowar, Hanoi Rocks) wie aktuelle (Gene Simmons, Paul Stanley, Edward Van Halen und zahllose andere) Fehden führte: Der Twisted-Sister-Frontmann kennt die Bedeutung des Wortes „Filter“ nicht.

Während die Band ihre finale Welttournee plant, erzählt die neue Dokumentation „We Are Twisted Fucking Sister“ von ihrem Aufstieg aus den kleinen Clubs in die Oberliga. Hier verrät uns der 61-Jährige, wie er tickt.

1. Nur Loser geben auf

Unser Film beginnt damit, dass wir 1982 in der britischen Fernsehsendung „The Tube“ auftreten. Die meisten werden nicht wissen, dass wir uns von unseren Freunden und Familien – sowie von örtlichen Club-Besitzern in Form von zukünftigen Einnahmen – Geld leihen mussten, um nach England zu kommen. Das war wirklich unsere letzte Hoffnung. Wir hatten zehn Jahre lang in jeder beschissenen Spelunke im Nordosten der USA existiert, bevor der durchschnittliche Rockfan von uns gehört hatte. Wenn also Leute be­­haupten, dass wir Glück hatten, können sie mir einen blasen. Waren wir dumm? Vielleicht. Aber war unser Erfolg Zufall? Natürlich nicht. Mit dem Kopf immer wieder gegen die Wand zu rennen, ist kein Zufall, sondern eine ganz bewusste Entscheidung.

2. Bewahre dir immer deinen Sinn für Humor

Nach so vielen Beinahe-Durchbrüchen sagt im Film Jay Jay [French; Gitarrist] halb im Scherz voraus, dass das Flugzeug abstürzen würde, in dem ein interessierter Labelboss aus England anreisen würde, um uns zu signen, oder dass unsere Anlage ihm auf den Kopf fallen würde. Wir waren so pessimistisch geworden. Die Namen der Plattenfirmen, mit denen wir zu tun hatten, sagten eigentlich alles – Handshake Records, X Records, Kamaflage, und dann Secret. Secret Records nahmen uns also unter Vertrag und ließen Pete Way von UFO unser Debüt UNDER THE BLADE produzieren. Und natürlich ging das Label kurz nach dessen Erscheinen bankrott. Noch eines dieser Desaster, die Twisted Sister verfolgten.

3. Ein Mangel an Optionen macht dich fokussierter

Es waren zwei wichtige Dinge, die uns durchhalten ließen. Erstens die absolute Gewissheit, dass wir Recht hatten und der Rest der Welt Unrecht. Die Absagen häuften sich an, doch die Fans gaben uns täglich unser Selbstwertgefühl, wenn sie an jedem Abend der Woche Schlange vor den Clubs standen, um uns zu sehen. Das bedeutete uns viel mehr als die Meinung eines Typen, der nicht mal sein Büro verließ, um uns anzuhören. Aber zweitens: Was waren unsere Optionen? Aufgeben und im Lager eines Kaufhauses arbeiten? Wir verdienten immerhin genug Geld, um gerade so unsere Rechnungen zu bezahlen, und der Hunger auf den Erfolg war immer noch da.

4. Ruhm ist ein totaler Mindfuck

Als der große Durchbruch kam, hat mich das total verändert. Der Ruhm brachte in jeder Hinsicht meine schlimmsten Seiten zum Vorschein, weil ich endlich bestätigt worden war, also wusste ich es besser als alle anderen. Er gab mir die Genehmigung, die Gedanken und Gefühle anderer völlig zu missachten. Schlag die Definition von „Größenwahn“ nach – das bin ich. Plötzlich stritt ich mich mit jedem in meiner Welt. Meine Arroganz führte fast zur Trennung von meiner Frau und Freunde wandten sich von mir ab.

5. Tipper Gore hat mich unterschätzt

Twisted Sister wurden als eine Band bezeichnet, die Amerikas Moral gefährdet. Aber ich ließ mir nichts gefallen von Tipper Gore und ihrem Parents Music Resource Centre. Sie hielten ›We‘re Not Gonna Take It‹ für gewalttätig, also setzten diese selbsternannten Richter des guten Geschmacks es auf eine Liste von 15 Songs, die sie anstößig fanden. Im September 1985 wurde ich gebeten, bei einer Anhörung im Senat in Washington zu sprechen. Sie hielten mich zwar für einen Idioten, aber ich bin doch einigermaßen in­­telligent. Da wurden komplette Lügen vorgetragen, also war es ein Kinderspiel. Ich stürzte mich auf die Chance, den harten Rock‘n‘Roll zu vertreten, und zerlegte sie und ihre lächerlichen Anschuldigungen komplett. Hey, das hätten andere genauso gut wie ich gekonnt, Gene Simmons oder Blackie Lawless wären toll gewesen. Oder Nugent, als er noch etwas zahmer war. Es gibt ein paar ziemlich kluge Köpfe im Rock‘n‘Roll. Ich bin nur froh, dass sie mich ausgesucht hatten und nicht Vince Neil.

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