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Das letzte Wort: Cher

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Das letzte Wort: Cher

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Es mag möglicherweise eine Zeit ohne Cher gegeben haben, doch die wenigsten Menschen werden sich wohl noch daran erinnern können. 1965 feierte die in Kalifornien geborene Sängerin mit ›I Got You Babe‹ ihren Einstand als Weltstar, damals noch an der Seite ihres Ehemanns Sonny. Seither wurde es nie mehr wirklich still um die Sängerin, die auch als Schauspielerin („Mondsüchtig“, „Die Hexen von Eastwick“) erfolgreich war. Ende der 80er begann die heute 77-Jährige eine einträgliche Phase als Hardrock-Sängerin (›If I Could Turn Back Time‹), 1998 ließ sie die Disco-Epoche wieder aufleben (›Believe‹), und jetzt veröffentlicht Cher ihr allererstes Weihnachtsalbum CHRISTMAS, auf dem es angenehm wenig besinnlich zugeht.

Liebe Cher, wie ist das Befinden?
Jetzt schon viel besser als heute Morgen. Als ich aufwachte, fühlte ich mich ziemlich gerädert, weil ich ganz schön hart gearbeitet habe die letzten Tage. Eine Fashion-Show zu besuchen, klingt nicht unbedingt nach harter Arbeit, ist es aber. Ich genieße meine Zeit hier in Paris, aber ich muss echt ganz schön ackern. Trotzdem versuche ich natürlich, so gut es geht Spaß zu haben. Mein Freund ist auch hier, er begleitet mich.

Du bist also zusammen mit Alexander Edwards in Paris, der Stadt der Liebe, der Stadt der Romantik.
Richtig, richtig. Hier haben wir uns vor einem Jahr kennengelernt, und daher ist es schon wirklich toll, dass wir hier jetzt auch unseren Jahrestag feiern. Er ist ein Schätzchen, aber wir haben uns echt nicht viel gesehen. Oft nur so „Hi“, schnelles Küsschen, und dann musste ich auch schon wieder weg. Gestern Abend konnten wir endlich mal zusammen essen gehen. Aber mein Freund begleitet mich zu den Shows, was bewundernswert ist, denn so wahnsinnig spannend ist das nicht für ihn – selbst, wenn er Mode an sich liebt. Egal, er kommt mit, und wir können immer ein bisschen Händchen halten.

Du sagst im Song ›Angels In The Snow‹, dass du das „wilde Kind“ in dir feiern willst. Und tatsächlich wirkt deine Musik bis heute unbeschwert und spielerisch. Ist dieses wilde Kind das Geheimnis deiner erfolgreichen Karriere und deines jugendlichen Wesens?
Also, pass auf, ich erzähle dir eine Geschichte, die nur meine Freunde kennen. Ich war neun Jahre alt, als ich von der Schule nicht nach Hause ging, sondern ausriss. Ich warf meine Butterbrotdose weg, bequatschte meine Freundin, dass wir auf einen Abenteuerausflug gehen, und hüpfte mit ihr auf einen Güterzug. Wir hatten keine Ahnung, wohin wir unterwegs waren, und später stellte sich heraus, dass meine Mutter vor allem wegen der Lunchbox sauer war, na, und wir fuhren und fuhren, bis meine Freundin anfing zu weinen, weil es dunkel wurde. Ich rief schließlich meine Mutter an, die natürlich ziemlich entgeistert war und uns abholte. Trotzdem muss ich sagen, dass sie ziemlich entspannt reagierte. Je verrückter die Sachen, die ich machte, desto ruhiger meine Mutter. Ich glaube, ich habe sie mit meiner Härte und Zähigkeit auch ein wenig beeindruckt. Ich war das Paradebeispiel eines wilden Kindes.

Wolltest du denn so richtig von zu Hause wegrennen?
Nein, nein, es war kein Weglaufen. Mir war klar, dass ich zurückkommen würde. Es war mehr wegen des Abenteuers.

Du fühlst dich in den sozialen Medien recht wohl, warst fleißig auf Twitter unterwegs. Kommst du mit dem modernen Zeitalter gut zurecht?
Ich war früher deutlich häufiger auf Twitter. Als es verkauft wurde, war ich ziemlich ambivalent. X ist nicht wirklich das Twitter, das ich gewohnt bin, es ist schon ein bisschen anders. Ich habe gerade erst angefangen, dort wieder vorbeizuschauen. Ich meine, ich habe Twitter früher geliebt, aber ich muss meine Gefühle erst neu aufbauen, um es wieder zu nutzen.

Du solltest deine eigene Social-Media-Plattform gründen.
Nee, lass mal gut sein. Von diesen Angeboten gibt es aktuell schon genug. Die Welt braucht keine weiteren Produkte mit „Cher“ im Namen.

Hast du nicht gerade erst eine Eisfirma gestartet, Cherlato?
Oh ja, das stimmt.

Hilft es, im Kopf jung zu bleiben, wenn man generell neugierig ist und immer wieder Lust hat, neue Dinge auszuprobieren?
Sicherlich. Außerdem habe ich eine Menge wirklich junger Freundinnen und Freunde, außerdem viele Patenkinder. Junge Leute mögen mich. Ich bekomme also viele Einblicke hinter die Kulissen der Jugend, des jungen Lebens. Was ich sehr schön finde. Ich genieße es, von der Jugend akzeptiert zu werden. Die wissen auch meist gar nicht, wie alt ich bin. Sie fragen nicht, sie wissen es nicht, und ich denke, wenn sie es wüssten, wären sie schockiert. (lacht) Aber es ist ihnen einfach egal.

Hast du deine eigene Female-Power immer in dir gehabt oder erst im Verlauf deiner Karriere entdeckt?
Ich hatte sie in mir, bevor ich Sonny traf. Aber Sonny war sehr stark, und so habe ich meine eigene Stärke ein bisschen zurückgestellt und mich darauf konzentriert, eine Künstlerin zu werden. Ich habe so viel von Sonny gelernt. Ohne ihn würde es ganz bestimmt keine Cher geben. Denn als ich ihn kennenlernte, war ich dieses wilde, ungezähmte Energiebündel ohne klare Richtung. Ich lebte mit Sonny zusammen in einer WG, mehr lief da zunächst nicht. Eines Tages kam er heim, als ich die Betten machte und dabei sang. Er steckte seinen Kopf um die Ecke und meinte: „Bist du das?“ Ich sagte nur: „Ja, klar.“ Für mich war es ganz normal zu singen, das taten alle in meiner Familie. Aber er schien superbeeindruckt und berichtete Phil Spector, dass Cher singt. Dann hatte Darlene eine Autopanne und Phil meinte zu mir: „Dann leg mal los.“ Ich sang ein Jahr lang Background für Phil und Sonny.

Man liest immer, dass du damals ziemlich introvertiert und schüchtern warst. Stimmt das wirklich?
Wenn ich nicht gerade arbeite, bin ich sehr ruhig und zurückhaltend. Außer natürlich, ich bin mit meinen Freundinnen und Freunden zusammen. Aber bei der Arbeit bin ich anders. Ich habe wirklich zwei Seiten in meiner Persönlichkeit – die eine, die auf der Bühne steht. Und die andere, die im Hintergrund sitzt und nichts sagt. Ich kenne so viele Schauspielerinnen und Schauspieler, die extrem schüchtern sind. Und so viele Leute, die sich übergeben, bevor sie auf die Bühne gehen. Ich denke, oftmals gelingt es schüchternen Menschen durch die Kunst, zu der Person zu werden, die sie sein möchten. Bei mir hat das jedenfalls so funktioniert. (Aus CLASSIC ROCK #125)

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