Eigentlich kann hier gar nichts schief gehen: Tim Burton als Goth-Meister hinter der Kamera, Johnny Depp als zeitreisender Vampir davor, eine Gemeinde tausender loyaler Fans im Rücken – die Rede ist vom lang ersehnten Remake der campigen Horrorsoap „Dark Shadows“. In Deutschland wenig bekannt, zählt die Serie im englischsprachigen Raum zum kollektiv geteilten popkulturellen Gedächtnis einer ganzen Ge-neration. Was wenig verwundert, war „Dark Shadows“ doch ein absolutes Novum. Sechs Monate dümpelten die Einschaltquoten im Keller, die sich nur sehr gemächlich entwickelnde Geschichte der Familie Collins und ihrem unheimlichen Heim, einer alten herrschaftlichen Villa, kam nicht gut an. Als die Autoren darauf reagierten und Geister im Anwesen spuken ließen, steigerte sich das Interesse. Der letztendliche Durchbruch gelang mit der Figur von Collins-Vorfahre Barnabas, einem Vampir mit Seele.
Nicht nur die Tatsache, dass „Dark Shadows“ als erste Fernsehshow überhaupt Paranormales im Tagesprogramm zeigte, sondern vor allem, dass sich die Schreiber in den nächsten Staffeln mit wilden Plot-Twists sowie einem wahren Reigen an Monstern und bizarren Stories austobten, machte „Dark Shadows“ zum Unikat.
Perfektes Terrain somit für das Burton und Depp-Tag-Team des Bizarren. Beide bekennende Fans der Serie, sind sie die fraglos perfekte Wahl, die Familie Collins samt ihrem wortgewandten Blutsaugerverwandten auf die große Leinwand zu hieven und mit der bewährten Mischung aus Goth Horror und schwarzem Humor zu garnieren. Besonderes Rock-Schmankerl: der einmalig gut passende Gastauftritt von Alice Cooper.