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The Cars

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The Cars

The_Cars_General_Shot_Band__2_COLOR_credit_Mark_SeligerKlassischer Neustart

Wie keine andere US-amerikanische Band schafften die Cars in den Siebzigern und Achtzigern den Brückenschlag zwischen New Wave und Stadionrock. Nach 24 Jahren Pause rollen sie nun wieder los…

Ric Ocasek war schon mehr als nur leicht genervt: Wann immer der schlaksige Schöpfer von Klassikern wie z.B. ›Drive‹, ›Magic‹ und ›Shake It Up‹ in den letzen 20 Jahren ein Interview gab, kam unweigerlich die Frage nach einer potenziellen Reunion seiner Band. Allein, es war dem Gründer, Sänger und Songschreiber der Cars lange Zeit nicht danach. Ganz im Gegensatz zu seinen einstigen Mitstreitern Benjamin Orr (Vocals, Bass), Elliott Easton (Gitarre), David Robinson (Drums) und Greg Hawkes (Keyboard). Die mussten war-ten – bis sie sich im Herbst 2009 alle miteinander in den Milbrook Studios in New York wiederfanden.

Es muss sich surreal angefühlt haben, doch Easton wiegelt ab: „Es war ein bisschen, wie wenn man mit alten Freunden oder Verwandten nach vielen Jahren wieder zusammensitzt. So nach 15 bis 20 Minuten Auftauphase macht jeder wieder genau die Bemerkungen oder Witzchen, die man schon früher von ihm kannte.“ Ein Umstand trübte die Wiedersehensfreude aber erheblich: Der Bassist und zweite Leadsänger fehlte – Benjamin Orr war 2000 an Krebs gestorben. „Das ist der einzige Aspekt, der wirklich schlimm ist an der ganzen Sache. Ich für meinen Teil vermisse ihn fürchterlich. Und mein Eindruck ist, dass es den anderen ähnlich geht.“

Wenn aber jetzt alles wieder so Friede-Freude-Eierkuchen ist, warum hat man sich denn dann einst auf dem Höhepunkt des kommerziellen Erfolgs getrennt? Eastons gewundene Antwort hört sich nach dem alten Problem an, dass junge Bands oft einfach an den gewaltigen Anforderungen zerbrechen, wenn sie sich plötzlich im Big Business bewähren müssen: „So eine Band ist ein zerbrechliches Gebilde. Im einen Moment ist es für alle noch eine tolle Sache dazuzugehören, am nächsten Morgen wachst du auf, und für keinen stimmt es mehr richtig. Plötzlich war das Stresslevel hoch und der Spaß weg. Und wir spielten alle definitiv nicht wegen des Geldes bei den Cars. Man hätte es der Musik sofort angehört, wenn wir nicht mehr mit Leidenschaft bei der Sache gewesen wären. Im Rückblick finde ich, dass unser Split überhaupt nicht zwingend notwendig war! Eine kleine Auszeit hätte es auch getan.“

Stattdessen wurden es 24 Jahre – eine Zeit, in der Ric Ocasek mit eigenen Alben Erfolge feierte und sich auch als Produzent (u.a. für Weezer, No Doubt, Bad Religion) einen Namen machte. Easton „überwinterte“ unter anderem in der Band von Brian Wilson, bei Creedence Clearwater Revisited und startete dann 2006 mit Todd Rundgren eine Unternehmung, die ihm erheblichen Unmut von Seiten seines früheren Bandleaders einbrachte: Unter dem Namen New Cars gingen Easton, Hawkes und Rundgren mit alten Rundgren-Songs und Cars-Hits auf Tournee, veröffentlichten ein Live-Album – ohne allzu große Gegenliebe von Seiten des Publikums übrigens. „Stimmt. Und auch Ric war davon überhaupt nicht begeistert, aber sein Ärger war auch bald verflogen, nachdem wir die Sache wieder beerdigt hatten“, räumt Easton ein.

Ein Telefonat zwischen ihm und Ocasek habe dann den Neustart ins Rollen gebracht: „Ich rief eigentlich nur an, um mal wieder ein bisschen zu quatschen, und er erzählte mir, dass er diese neuen Songs geschrieben hatte und nicht recht wüsste, was er mit ihnen anfangen sollte. Da hab ich ihm gesagt: ‚Warum machen wir nicht einfach wieder eine Cars-Platte?‘“ Bei Ocasek hört sich das leicht anders an: „Ach, ich hatte irgendwie einfach die Schnauze voll von unserer Pause, ich wollte die Vergangenheit ruhen lassen. Ich hatte all diese schönen Songs fertig und dachte: ‚Warum hole ich nicht die anderen Jungs dazu? Wir probieren es einfach mal zu viert und sehen, was dabei herauskommt. Tja, dann fingen wir mit den Proben an – und es klang vom ersten Moment an einfach großartig!“

Allerdings war für das neue Baby namens MOVE LIKE THIS noch ein prominenter Geburtshelfer nötig, wenn auch weniger aus musikalischen Gründen. Jacknife Lee (The Hives, Snow Patrol) produzierte das Album, denn, so Ocasek: „Wäre nicht klug gewesen, wenn ich das übernommen hätte – da wäre die ganze versöhnliche Stimmung zwischen uns schnell wieder gekippt, wenn ich Greg, David oder Elliott hätte sagen müssen: ‚Spiel das noch mal anders, das klingt scheiße!‘ oder ‚Mach hiervon bitte etwas weniger‘! Es sind ja eh schon alle Songs von mir.“
Seit 6. Mai ist MOVE LIKE THIS nun in den Läden, erste Konzerte werden die Cars bis zum Erscheinen dieser Ausgabe von CLASSIC ROCK auch bereits gespielt haben. Und „indirekt“ wird auch Benjamin Orr mit von der Partie sein: „Bens Frau hat vor einiger Zeit sein ganzes Musikequipment verkloppt. David bekam das mit und hat sofort ein paar seiner Bässe gekauft. Die benutzten wir bei den Aufnahmen für das Album und auch live!“

Christian Stolberg

Das Universum des Rick O.
Cars-Chef Ric Ocasek lässt tief blicken: Im CLASSIC ROCK-Gespräch mit Marcel Anders erklärt der 62-Jährige, was gute Musik ist – und was nicht.

ANDY WARHOL

„Wir waren Freunde, da ich oft in seiner Fac­tory abgehangen bin. Irgendwann habe ich ihn ge­fragt, ob er Lust hätte, das Video zu ›Hello Again‹ zu drehen. Er war so begeistert, dass er gleich noch darin mitgespielt hat – als Barkee-per. Er hat seine ganzen skurrilen Freunde in diesen wahnwitzigen Klamotten zusammengetrommelt, seine Position hinter einem Tresen eingenommen – und sie während des ganzen Drehs nicht verlassen. Er hat da den ganzen Tag in seinem Tuxedo gestanden und war stolz wie Oscar. Es war wirklich ein seltsamer Anblick.“

JIMMY PAGE

„Natürlich ist er ein toller Gitarrist. Das will ich auch gar nicht bestrei-ten. Aber im Grunde hat er alles, was er macht, von irgendwelchen armen, alten Bluesjungs geklaut. Jimmy Page hat also lediglich eine fremde Kultur imitiert – und sich dafür als Held feiern lassen. Aber so ist das nun mal… “

DEVO

„Die einzige Band aus unserer Zeit, von der ich behaupten kann, dass sie in Würde gealtert ist und außerdem immer noch tolle Mu- sik macht. Also kein Vergleich zu A Flock Of Seagulls, Billy Idol und Blondie.“

MUTT LANGE

„Eigentlich müsste ich ihm dankbar sein, weil seine Produktion maßgeblichen Anteil am Erfolg von HEARTBEAT CITY hatte, weil wirklich alles perfekt klang. Nur: Er war leider so unglaublich langsam und machte mich damit wahnsinnig. Manchmal hat er zwei Tage an etwas gebastelt, das sich dann genauso anhörte wie vorher.“

CAPTAIN BEEFHEART

„Ich bin großer Fan. Dabei stehe ich weniger auf TROUT MASK REPLICA, sein bekanntestes Album, als auf CLEAR SPOT. Ich finde, es unterstreicht seine Genialität erst richtig.“

SNOW PATROL

„Ich kenne die Jungs zwar nicht persönlich, aber ich mag ihre Platten, die ohne Zweifel zu den best produzierten Al- ben der jüngeren Rockmusik-Historie zählen. Weshalb wir uns auch für Jacknife Lee als Produzenten entschieden ha-ben. Wir haben ihn quasi dort abgeworben.“

TED NUGENT

„Ach bitte… Es ist doch einfach nicht zu glauben: Der Typ gebärdet sich wie ein gottverdammter Idiot, mit all seinen Waffen und den ganzen to-ten Tieren. Deshalb ist er auch der perfekte Sprecher für die Tea Party-Bewe­gung – da kann er den Redneck geben und bekommt für seinen Schwachsinn auch noch Applaus.“

WEEZER

„Ich mag die Jungs und ihre Musik. Was nicht heißt, dass sie pflegeleicht wären. Mit Rivers Cuomo zurecht zu kommen kann ziemlich schwierig sein. Warum? Weil er sich nichts sagen lässt. Und wer immer von sich behauptet, er hätte ein Weezer-Album produziert, der lügt: Das macht alles Rivers.“

LADY GAGA

„Ich würde wahnsinnig gerne ein Album mit ihr produzieren. Sie ist sehr kreativ, experimentiert oft und ist immer offen für neue Sa­-chen. Deshalb wäre es garantiert ein Heiden­spaß, ein paar schräge Songs mit ihr aufzunehmen.“

TODD RUNDGREN

„Mag sein, dass er ein toller Keyboarder ist. Aber seine Idee, vor ein paar Jahren als ,The New Cars’ zu touren, war einfach lächerlich. Das waren er und zwei Jungs aus der Band, die mit den alten Songs um die Häuser gezogen sind – und sich richtig zum Horst gemacht haben. Zwar für gu-tes Geld, aber auf Kosten ihrer Reputation.“

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