Filmreife, bleihaltige Mehrspieler-Langzeitmotivation.
CALL OF DUTY er-zählt die Geschichte des amerikanischen Soldaten Alex Masons, der inmitten des Kalten Krieges eine Biowaffe sicherstellen soll. Den Hauptanteil des Bildschirmtreibens vor abwechslungsreichen Kulissen in Hongkong, Laos, Vietnam, Hue, Russland oder Kuba nehmen explosive Schusswechsel mit IQ-bedürftigen gegnerischen Horden und Schleich-/Motorrad-/Boot-/Helikopter-Passagen ein. Flüssige Grafik, Soundtrack-Bo-bast, geschmeidige Animationen, spektakuläre Kamerafahrten, Explosionen und Surround-Effekte rechtfertigen das Prädikat „cineastisch“.
Für die nur rund sechsstündige Kampagnen-Zeit und teils zu weit voneinander positionierte Speicherpunkte entschädigt der eigentliche Kaufanreiz: Mehr-spieler-Action. In etlichen Ver-sus-/Koop-Varianten kämpfen Gemeinschaftszocker um Er- fahrungspunkte und monetäre Mittel zur Finanzierung neuer Ausrüstungsgegenstände und Modi. Leichte Schnitte in der deutschen Version fallen angesichts des hohen Gewaltgrads kaum auf. Das Fehlen des Rol-ling Stones-Songs ›Sympathy For The Devil‹ stört Classic-Rocker hierzulande umso mehr – lässt sich aber durch synchrones BEGGARS BANQUET-Ein-legen leicht kompensieren.