Eigentlich hat der 53-Jährige alles durch: Er war Kopf der Stray Cats, Solokünstler, Leader einer imposanten Big Band, eines klassischen Rock’n’Roll-Trios… Da bleibt nur noch eins: einfach noch einen draufsetzen. Nämlich das eigene, 21-köpfige BSO, kombiniert mit dem 80-köpfigen Orchester der legendären Hollywood Bowl unter Leitung von Thomas Wilkins. Was vergleichbar mit einem doppelten Big Mac ist. Sprich: Es ist kein wirklicher Genuss. Denn gerade bei dynamischen Stücken wie ›Jumpin Jive An’ Wail‹ oder ›Fishnet Stockings‹, in denen Setzer zudem noch einen Upright-Bass und ein Schlagzeug auffährt, wirkt der Sound komplett überladen. Die drei Elemente kämpfen regelrecht gegeneinander, und das Sinfonieorchester hat gegen Bläser und Rockabilly-Power nicht den Hauch einer Chance. Der Funke springt nur über, wenn Setzer all den Streichern, Hörnern und Pauken auch den nötigen Raum lässt – wie beim ›Stray Cat Strut‹ oder ›The Dirty Boogie‹. Da ist die Kombi sogar richtig großes Kino. Vor allem wenn zum Finale mit ›Rock This Town‹ und ›Brand New Cadillac‹ noch ein gigantisches Feuerwerk abgebrannt wird. Mal sehen, was als Nächstes kommt!