Die angloamerikanische Band ist inspiriert von New Orleans und macht Musik für die Seele und die Sinne.
Als Greta Valenti und ihr Ehemann/Komplize Robin Davey – vormals bei den britischen Bluesrockern The Hoax – beschlossen, Beaux Gris Gris & The Apocalypse zu gründen, war das nicht die Tat von Puristen. Im Gegenteil. „Ich denke nicht, dass ich behaupten kann, ich wäre ‚der Blues‘“, sagt Sängerin Valenti. „Aber ich war interessiert daran, etwas abzuliefern, das mir entsprach und das meiner Meinung nach noch nicht ausgeschlachtet wurde.“ Und das waren die Klänge und die Kultur ihrer Heimat Louisiana. Nachdem sie jahrelang in Kalifornien gelebt hatte, vermisste sie all das Material aus den Südstaaten. Also begann sie, sich wieder damit zu befassen, was letztlich zur Gründung von Beaux Gris Gris führte (der Name ist eine Hommage an Dr. Johns Album GRIS GRIS).
„Ich begann, Robin all die Musik vorzuspielen, von der ich umgeben war, als ich in New Orleans aufwuchs, von Louis Armstrong zu Louis Prima, Dr. John zu Hank Williams, Sweet Emma Barrett zu Howlin’ Wolf“, erinnert sie sich. „New Orleans ist eine sexy Stadt, und in den Anfangstagen des Blues und Jazz waren es dieser Swing-Beat, ein Sinn für Humor und die Schlichtheit einer einfachen Melodie, die auf so urtümliche Weise deine Seele erreichen.“ „Greta stammt direkt von dem Architekten ab, der die Infrastruktur von New Orleans entwickelt hatte, ebenso wie von mehreren Generationen emanzipierter Frauen aus dem Süden vor dem Bürgerkrieg“, fügt Davey hinzu. „Man sieht diese intensiv kreative Fusion aus Menschen und Kultur jedes Mal, wenn man die Stadt besucht.“ BBG&TA sind ein sinnlicher, lebendiger Blues-Cocktail, der Welten entfernt ist von der Austauschbarkeit und Verstaubtheit, die man dem Blues (und vor allem dem neuen Blues) manchmal vorwirft, perfekt auf den Punkt gebracht auf dem hervorragenden Album LOVE AND MURDER von 2019.
„Ich finde es schwierig, mich eingehend mit neuen Künstlern zu beschäftigen, die eine farblose Version machen von etwas, das es schon gegeben hat“, so Davey. „Ich verstehe ihre Beliebtheit aufgrund der Vertrautheit, aber wenn ich etwas auflege, entscheide ich mich immer für die Originale.“ „Damit mich Musik berührt, muss ich etwas Authentisches fühlen“, so Valenti. „Neben älterer Musik wie Sweet Emma Barrett oder Lavern Baker habe ich viel Gaby Moreno gehört. Ihre Stimme ist makellos und ich glaube ihr jedes Wort.“ Zukunftspläne? Ein neues Album ist in Arbeit und ein neues Abo-Label, Kind Reserve Records, hat den Betrieb aufgenommen – für 5 Dollar im Monat erhält man Zugang zu den kompletten Archiven, Konzertfilmen, Live-Streams, Dokumentationen etc. der Bands (neben Beaux Gris Gris noch Well Hung Heart).
„Wir haben schon so viel für unsere beiden Bands aufgezeichnet und wollen es mit den Leuten teilen, die uns am meisten unterstützt haben“, sagt Davey. „Wir begrenzen das, was wir über kostenlose Dienste wie Spotify veröffentlichen, und ermutigen die Leute, direkt zu jeder Sammlung von Künstlern zu kommen. Das ist besser für die Fans und besser für die Kreativen. Eine Win-win-SItuation und ein Hoffnungsschimmer für Musiker und Künstler überall.“