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Black Label Society: Das Zakk-Wylde-Prinzip

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Black Label Society: Das Zakk-Wylde-Prinzip

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Auf Zakk Wyldes elftem Black-Label-Society-Album DOOM CREW INC. regiert erneut die Prämisse „Was funktioniert, wird auch nicht geändert“. Kurz vor seinem Auftritt in Athens, Georgia plauderte Zakk via knackender Transatlantikleitung mit CLASSIC ROCK über seine Inspirationsquellen und den Funken, der DOOM CREW INC. zum Lodern brachte.

Zakk, parallel zum Release von DOOM CREW INC. befindest du dich im Moment auf einer ausgedehnten Konzertreise durch die USA.
Es ist ein verdammt gutes Gefühl, wieder auf der Bühne zu stehen. Jeder weitere Tourstopp gibt mir die Gewissheit, dass die Welt langsam, aber sicher aus ihrem Dornröschenschlaf er wacht. Ab kommenden
Januar stehen auch endlich die ausgefallenen Shows mit Ozzy Osbourne und danach die verschobenen
europäischen Festivalauftritte auf der Agenda.

Für DOOM CREW INC. hast du dir wie für jede LP seit SHOT TO HELL (2006) vier Jahre Zeit genommen.
Diesen Fakt kann ich schnell relativeren. Nach jeder Veröffentlichung bin ich mit Black Label Society neben meinen anderen Engagements und Projekten ohne Pause unterwegs. Dadurch ergibt sich ein entscheidender Vorteil für das jeweilige Album, denn das Material kann sich in den Gehörgängen der Fans entfalten. Das ist meiner Meinung nach nicht möglich, wenn beispielsweise alle zwölf Monate eine neue Platte erscheint. Früher war das bekanntlich bei BLS auch gang und gäbe. Damals galten im Musikgeschäft aber noch ganz andere Regeln als heute.

Wie lange hast du – mit Hinblick auf die Zwangspause während der COVID-19-Pandemie – an den Kompositionen von DOOM CREW INC. gefeilt?
Alles ist trotz der Lockdowns und dem Wegfall der Liveaktivitäten nach meinem gewohnten Prinzip abgelaufen. Den durch COVID-19 entstandenen Freiraum habe ich eher für die Zusammenstellung unseres limitieren Vinyl-Boxsets NO MORE BLACK (2021) und die drei dazugehörigen Videos genutzt. Den Anstoß für DOOM CREW INC. hat mir dann schließlich meine Frau Barbaranne gegeben, als sie sagte: „Lade doch mal die Jungs ein, ich denke, ihr solltet langsam eine neue Scheibe aufnehmen. Fürs Songwriting habt ihr einen Monat.“ Das habe ich mir nicht zweimal sagen lassen und bin sofort danach in
meine Garage gewandert. Die ist mit allerlei Fitnessgeräten, Verstärkern, Gitarren und Krimskrams vollgestellt – also ein super Ort, um kreativ zu sein. Die darin stehenden Amps sind ziemlich leise und mit enorm viel Hall eingestellt. Bei geschlossenen Augen bekommt man so in etwa einen Raumklang wie im New Yorker Madison Square Garden oder einer mächtigen Kathedrale. Speziell für Hardrock ist das eine echt gute Basis, um fette Riffs rauszuballern. Wenn wir mal ehrlich sind, startet jeder unsterbliche Hit unseres Genres mit einem simplen Riff. Ich nenne es immer „Das Erklimmen von Mount Riffmore“.

Welche Etappen gibt es beim Aufstieg?
Es geht los mit Creams ›Sunshine Of Your Love‹. Der nächste unglaubliche Stop ist ›Whole Lotta Love‹ von Led Zeppelin, bevor man bei Black Sabbaths ›Into The Void‹ und selbstverständlich ›Smoke On The Water‹ von Deep Purple ehrfürchtig rastet. Von diesen Liedern lasse ich mich vor jeder Kompositionssession inspirieren … bei wem das nicht fruchtet, dem ist nicht mehr zu helfen. Alleine die Songstrukturen, die sich in diesen vier unantastbaren Tracks finden, sind in etwa so, als wenn du den Konstruktionsplan eines Autoklassikers vor dir liegen hast, bevor du selbst am Reißbrett den Stift über
das Papier gleiten lässt.

Das erklärt den Vibe der Platte …
Ich denke, das ist bei jedem Musiker so, der sich von seinen Lieblingsbands Anregungen holt und das Gehörte reflektiert. Wenn mir Jimmy Pages Riffs um die Ohren fliegen, hat das in meiner Vorstellung denselben Effekt wie damals bei ihm, als er seine favorisierten Blues- oder Folk-LPs unter die Nadel gelegt hat. Das Ganze bekommt dann eine individuelle Note, wenn man diesen Input mit seinem eigenen
Stil und Equipment umsetzt.

Dein Gitarrensound auf DOOM CREW INC. ist zwar gewohnt heavy, aber weniger verzerrt und gleichzeitig transparenter als bei früheren BLS-Produktionen.
Ich muss kurz überlegen, woran das liegen könnte. In meinem Studio sind die Einstellungen am Mischpult seit der Einweihung mit ORDER OF THE BLACK (2010) nicht mehr justiert worden. Genauso verhält es sich mit den Mikrofonplatzierungen an den Amps, am Schlagzeug beziehungsweise am Klavier. Wir verlassen die Aufnahmeräume immer so, dass wir für die kommende Scheibe exakt am selben Punkt wieder einsteigen können. Eine Neuerung fällt mir aber doch noch spontan ein: Seit CATACOMBS OF THE BLACK VATICAN (2014) ist meine Marshall-Backline um einen Wylde-Audio-Verstärkerprototypen erweitert worden. Dieser basiert allerdings auf einem meiner heiß geliebten Marshall JCM800er, die ich seit meinem Einstand bei Ozzy 1988 spiele. Umso mehr ich darüber nachdenke, kann es nur an einer Sache liegen, dass meine Gitarren auf DOOM CREW INC. mehr Transparenz und weniger Zerre besitzen. Vor Kurzem habe ich alle Röhren in den Amps ausgetauscht. Zuvor war mir nie bewusst, wie diese Dinger den Sound beeinflussen. Die Hölzer und Tonabnehmer einer Sechssaitigen sind eine Sache. Die
Röhren und letztendlich die Lautsprecher sind die Elemente einer Anlage, die die Summe des Ganzen hörbar machen.

Im Kontext mit der Black-Label-Society- Historie ist der Titel DOOM CREW INC. ein starkes Statement. Warum hast du diese Karte gerade jetzt gespielt?
Irgendwann musste ein Album einfach diesen Namen tragen. Den Begriff „Doom Crew“ gibt es schon seit den Anfängen von BLS. Egal wie lange die Distanz zwischen zwei Auftrittsorten war, wieviel wir getrunken haben oder welche Ausschweifungen auf Tour passiert sind, unsere Road Crew hat immer dafür gesorgt, dass wir abends sorgenfrei auf die Bühne gehen konnten. Sie waren in den Hallen und Clubs immer die ersten und letzten Leute unseres Trosses, weswegen ich sie irgendwann mal spaßeshalber „Doom Crew Inc.“ genannt habe. Dieser Titel beschreibt diese „Spezialeinheit“ an unerschrockenen Typen zu 100 Prozent. Als dann das neue Album fast fertig war, hat aus irgendeinem Grund eine unserer Merchandising-Gür telschnallen mit diesem Begriff im Studio herumgelegen. Da war mir klar, dass die Scheibe als Tribut an meine Crew diesen Titel tragen muss.

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