Der Teufel hat den Doom erfunden.
Feen, die in eisenbeschlagenen Stulpenstiefeln Walzer tanzen, haben sich in deine Alpträume verirrt. Wenn du wach wirst und immer noch denkst, der Beelzebub sitzt wie ein geweihter Tony Iommi an deiner Bettkante, kannst du sicher sein, dass du in die Fänge von Below geraten bist. Ihnen wirst du nicht mehr entkommen. Der Teufel zählt ab sofort mit glänzenden Augen deine letzten 666 Sekunden rückwärts runter. Diese schwedische Doom-band geht mit der Finesse eines Hexenmeisters zur Sache. Das Quartett bedient die Saiteninstrumente derart grazil, als würden Dream Theater Klassiker von Saint Vitus covern. Das klingt zwar paradox, doch wer einmal tätowierte Gespenster an Fleischerhaken gesehen hat, weiß, dass man Doom-Metal nicht immer nur mit blutigen Wurstfingern spielen muss. Hier paaren sich sirenenartige Riffs, runter gestimmte Powerchords und Schlepper-Rhythmen zu einem sinistren Düster-Destillat. ›Ghost Of A Shepherd‹ ist der optimale Spagat aus Trouble und Metal Church. Der Song ›Portal‹ ist ein Holy-Diver-Lamento inklusive Seelen-wanderung und Ritual-Messe um Mitternacht. Das klingt spooky und ist manchmal in der musikalischen Nähe von Candlemass. ›Mare Of The Night‹ hat in jedem Crash-Becken-Schlag mehr Metal sitzen, als Joey DeMaio in seinen Oberarmen. Dagegen wirken die letzten zehn Jahre im Tourbus von Manowar wie ein Rentner-Ausflug in den Taunus. Diese Band positioniert sich sehr eigen und schreibt sehr gute Songs. Below sind im Stande, sowohl auf dem Roadburn-Festival, als auch in Wacken zu spielen. Das schaffen nicht viele Bands, die Glaubwürdigkeit als wichtigen Imagewert sehen.