Zeige mir deinen Bandnamen und ich sage dir, wie dein Proberaum aussieht. In diesem Fall bedarf es schon einiger Fantasie, denn die französische Avantgarde-Rockband versucht seit Beginn dieses Jahrtausend so ziemlich alle konventionellen Wege zu vermeiden, hat schon früh ihre Auftritte mit Performance-Künstlern bereichert. Auch entstand jedes ihrer drei bisherigen Alben in einer anderen Besetzung. Zurzeit sind sie als Trio unterwegs und machen es dem Hörer erneut nicht leicht: Das Album startet mit einem fast vierminütigen Grusel-Intro (gleichzeitig das Titelstück), dem sich zehn schwermütig-verspielte, von Psychedelic- bis Classic Rock beeinflusste Songs anschließen, von denen jeder seine eigene Duftmarke setzt: ›Jungle Man‹ lebt von atmosphärischem Sprechgesang und vorwärtsstrebenden Drums, ›Roller Coaster‹ hingegen besticht durch ein lava-artiges Gitarrensolo, während ›Crystal Man‹ nach zwei balladesken Minuten beinahe zu einem Heavy-Rock-Ausflug wird. Wie sieht denn nun der Proberaum von ANO aus? Vielleicht ein düsterer ehemaliger Weltkriegsbunker, in dem das Filmplakat von Pink Floyds „Live At Pompeji“ hängt?
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Aqua Nebular Oscillator – SPIRITUS MUNDI
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