Die Briten bleiben sich und ihrem Stilwechsel treu.
Mit ihren ehemaligen Mit-Wegbereitern der britischen Death/Doom- und Gothic Metal-Bewegung, My Dying Bride und Paradise Lost, hat Anathemas Sound schon lange nicht mehr viel gemein. Nunmehr im Progressive Rock-Ambiente angesiedelt, heißen die Referenzen eher Pink Floyd, Jeff Buckley und vielleicht sogar Coldplay. Melancholisch träumerische Pop-Harmonien, Piano-Tupfer und unbrüchig fragile Flächigkeit finden sich somit auch auf Anathemas achtem Album.
Mit einem Mix von Porcupine Trees Steven Wilson zur klanglichen Königsklasse veredelt, beweist WE’RE HERE BECAUSE WE’RE HERE, dass sich das ewig lange Warten auf den Nachfolger des genialen A NATURAL DISASTER aus dem Jahre 2003 gelohnt hat. Vincent Cavanaghs Gesang harmoniert durchgehend herzergreifend mit dem von Sängerin Lee Douglas, das stimmungsvolle Songwriting schmiegt sich behutsam, aber eindringlich ins Ohr, und auch atmosphärisch ziehen Anathema die richtigen emotionalen Register. Ein Album wie gemacht für den Strandspaziergang im warmen Schauer eines verregneten Urlaubstages.