Zweigeteiltes Set, einhellige Meinung: top.
Es scheint, als wäre der Knoten geplatzt: Anathemas Publikum ist endlich so heterogen, wie es sich die Briten seit Ewigkeiten gewünscht haben. Und die Menschen trauen sich sogar, lauthals mitzusingen. Vor fünf, sechs Jahren wäre das noch undenkbar gewesen. Doch jetzt sind sie angekommen – und mehr noch: Sie können auch experimentieren. Nach dem Warm-up durch den Norweger Petter Carlsen und die deutschen Post-Rocker Long Distance Calling gibt es ein in zwei Hälften geteiltes Anathema-Set. Zunächst kommen die Klassiker ins Spiel, ›Deep‹ eröffnet, bevor es mit ›Pitiless‹, ›Forgotten Hopes‹ und später ›Lost Control‹ oder ›Empty‹ in die Vollen geht.
Danach ist das aktuelle Album an der Reihe: Die Cavanaghs & Co., teilweise verstärkt durch Sängerin Lee Douglas, stellen WE‘RE HERE BECAUSE WE‘RE HERE in ganzer Länge vor. Ein mutiger Schritt, der aber mit Jubel belohnt wird – hier macht sich bemerkbar, dass das Album zu diesem Zeitpunkt bereits einige Monate im Handel ist. Zum Dank für die Unterstützung gibt es am Ende noch einen weiteren Show-Block obendrauf: Anathema verwöhnen ihre Fans mit ›Are You There?‹, ›Sleepless‹, ›A Natural Disaster‹, ›Angelica‹ und dem schillernden ›Fragile Dreams‹.