0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

AC/DC: Ohne Tempo-Limit

-

AC/DC: Ohne Tempo-Limit

- Advertisement -

AC/DC lagen mit ihrem Label im Clinch, doch mit HIGHWAY TO HELL machten sie eine Platte, die ihren Wurzeln treu blieb – und mit der sie allen anderen davonzogen. Außerdem gelang ihnen endlich der Durchbruch in den USA, doch dieser Erfolg sollte einen hohen Preis fordern.

Die ganze Geschichte über AC/DC lest ihr hier auf 148 Seiten in unserem brandneuen Sonderheft über die größte Rockband aller Zeiten.

Für Rhythmusgitarrist Malcolm Young drehte sich immer alles um das Riff. Und bei einem ganz bestimmten, das ihm Anfang 1979 eingefallen war, spürte er sofort in seinen Knochen, dass es etwas Besonderes war. Er beschrieb es mit der typischen Unverblümtheit und Vulgarität, die schon immer die Arbeit der Band auszeichnete: „Es ragte heraus wie die Eier eines Hundes“.

Dieses Riff war in seiner Schlichtheit perfekt und bewegte sich mit diesen kurzen Stakkato-Ausbrüchen ein bisschen wie ›All Right Now‹ von Free. Und es wurde zur Basis für den vielleicht wichtigsten Song in der gesamten Karriere von AC/DC. Der Titel war zunächst als Witz gemeint, als Leadgitarrist Angus Young, Malcolms kleiner Bruder, die anstrengende Tournee der Band 1978 als „a fucking highway to hell“ beschrieb. Doch diese Worte, gebellt von Sänger Bon Scott, wurden zu einem charakteristischen Statement der unbekümmerten Rock’n’Roll-Weltsicht.

›Highway To Hell‹ war das Titelstück des ersten AC/DC-Albums, das sich über eine Million Mal verkaufte. In Großbritannien landeten sie damit erstmals überhaupt außerhalb ihrer australischen Heimat in den Top 10. Aber noch viel wichtiger war, so Angus: „Das war das Album, mit dem wir in Amerika den Durchbruch schafften“.

Doch der Weg dahin war kein leichter. Während der Arbeit an HIGHWAY TO HELL übte Atlantic Records in den USA intensiven Druck auf die Band aus, einen Hit abzuliefern. Das brachte Malcolm und Angus dazu, eine der schwierigsten Entscheidungen ihres Lebens zu treffen: Sie verzichteten auf die Dienste ihres älteren Bruders George Young, der bis dato alle AC/DC-Werke gemeinsam mit Harry Vanda produziert hatte, wie George ein einstiges Mitglied der australischen Band The Easybeats. Es gab sogar Gerüchte bei Atlantic, dass Bon Scott gefeuert werden sollte, weil sein Alkoholismus ihn zu unberechenbar machte und seine Stimme als zu rau und eigentümlich für den Geschmack des Mainstreams angesehen wurde.

Doch letztendlich belehrte Bon die Zweifler eines Besseren und lieferte auf HIGHWAY TO HELL die Darbietung seinen Lebens ab, angespornt von Mutt Lange, dem genialen jungen Produzenten, der George und Harry ersetzt hatte. Was Lange aus der Band herausholte, war exakt das, was Atlantic verlangt hatte: eine geradlinige Hardrockplatte ohne Bullshit, die den Wurzeln von AC/DC treu blieb, aber etwas sauberer klang.

Doch HIGHWAY TO HELL war nicht nur der Bestseller, der AC/DC in die Oberliga beförderte, sondern auch Bon Scotts Schwanengesang. Am 19. Februar 1980, nicht mal einen Monat nach Ende der Tournee zu dem Album, wurde der Sänger nach einer schwer durchzechten Nacht tot in London aufgefunden. Über die genauen Umstände seines Todes wird bis heute spekuliert. Die größte Hymne in der Karriere der Band wurde zu seiner Grabinschrift.

AC/DC hatten schon immer eine gewisse Härte, sowohl in der Musik, die sie spielten – der Klang von Chuck Berry, Little Richard und den Rolling Stones, auf höchste Lautstärke und Intensität aufgedreht –, als auch in ihrem Wesen. Das kam von den Jahren harter Arbeit, als sie sich durch Australiens Pubs und Clubs schwitzten, wo Flaschen flogen, sobald ein Publikum Blut geleckt hatte. Dabei spielte es keine Rolle, dass alle Bandmitglieder eher kurz gewachsen waren, Angus ein Abstinenzler war, der in Schuluniform auftrat, und Bassist Cliff Williams, der einzige Engländer in ihren Reihen, ein ruhiger, entspannter Typ war. Die anderen drei waren dagegen wesentlich kantiger: Bon mit seinen Knastbruder-Tätowierungen, Schlagzeuger Phil Rudd als griesgrämiger harter Kerl, und Malcolm, der die ganze Truppe mit eiserner Hand anführte. In Bezug auf diese drei Herren sagte Angus einmal: „Wenn ich sie die Straßen entlang kommen sähe, würde ich davonrennen, you know? Sie würden dich wahrscheinlich umbringen“. Das meinte er natürlich nicht ganz ernst, aber die Botschaft war klar: Mit dieser Band sollte man sich besser nicht anlegen.

Die Macht von Atlantic Records war die unwiderstehliche Kraft, die auf AC/DCs Unbeweglichkeit einwirkte, und die Reibung zwischen den beiden Parteien begann schon lange vor HIGHWAY TO HELL. „Als wir 1976 erstmals nach England kamen, wollte die Plattenfirma uns als Punkband vermarkten“, sagte Malcolm. „Wir sagten ihnen, sie sollten sich verpissen!“ In Amerika war es noch schlimmer. In einer Zeit, in der das Radio von Softrockstars wie Fleetwood Mac und Peter Frampton dominiert wurde und der heiße neue Hardrock-Act mit äußerst poliertem Sound daherkam, war AC/DCs Album in jenem Jahr, DIRTY DEEDS DONE DIRT CHEAP, so rau und dreckig, dass Atlantic es für unverkäuflich hielt und sich weigerte, es in den USA zu veröffentlichen.

Die Antwort der Band darauf war, dass sie mit dem Nachfolger noch einen draufsetzte. LET THERE BE ROCK von 1977 war ein Paradebeispiel für Overkill, praktisch live im Studio aufgenommen, inklusive heulendem Feedback und Gitarren, die gerne mal am Ton vorbeitrafen. Nicht viel anders war es 1978 bei POWERAGE, dessen hochdynamischer Rock’n’Roll und schroffe Authentizität mit Songs über Heroinsucht und die Schlange vor dem Arbeitsamt in Keith Richards einen Bewunderer fand. „Die ganze Band meint es ernst“, sagte er, „und das hört man.“

In anderen Märkten verkauften sich die Alben von AC/DC gut. LET THERE BE ROCK und POWERAGE hatten in Großbritannien die Top 30 erreicht. In den USA fand POWERAGE zwar 200.000 Käufer – doppelt so viele wie LET THERE BE ROCK –, schaffte es aber nie über Platz 133 hinaus. Das war nicht mal ansatzweise genug für eine Plattenfirma, die Led Zeppelin unter Vertrag hatte. Doch als eine Band, die erst auf Tour so richtig aufblühte, hatten AC/DC hartnäckig die gesamten USA beackert, wodurch ihre Karriere dort langsam Fahrt aufnahm.

Über die Jahre hatten sie sich zu einem elektrisierenden Live-Act gemausert: Bon mit dem Swagger eines Revolverhelden, Angus, der Blitzableiter für die Starkstromattacke der Band, und hinter den beiden die anderen drei, die wie eine gut geölte Maschine funktionierten. Ihre ersten Konzerte in den großen Hallen der USA hatten sie 1977 als Vorgruppe von Kiss auf Einladung von Bassist Gene Simmons gegeben, nachdem der sie zuvor in einem Club in Los Angeles gesehen hatte.


„Es gab viele Bands, die guten Rock’n’Roll spielten“, erinnert sich Simmons heute. „Was mir besonders auffiel, war dieser kleine Leadgitarrist, der sich auf der Bühne unablässig wie ein Wilder aus Borneo bewegte, selbst zwischen den Blackouts. Ich war überwältigt.“ Nach diesem Auftritt nahm der riesenhafte Simmons diesen kleinen Gitarristen zu einem späten Abendessen in Ben Franks Diner am Sunset Boulevard mit. „Angus bestellte einen Hot Dog und Bohnen“, so Simmons. „Ich weiß noch, wie er die Wurst dann ohne das Brot in die Hand nahm und sich seitlich in den Mund steckte, weil ihm Zähne fehlten.“

- Advertisement -

Weiterlesen

Classic Rock: 1. Adventsverlosung

Gewinnt heute ein Progrock-Vinylpaket mit Steve Hackett und Jethro Tull! Heute ist der erste Advent - da gilt es, Nettes zu tun, den Menschen ein...

My Favourite Shirt: Jetzt mitmachen und Teil von CLASSIC ROCK werden!

Ihr wollt Teil unseres Magazins werden? Dann schickt uns ein Foto von euch und eurem Lieblings-Band-Shirt! Ihr wolltet schon immer mal im CLASSIC ROCK Magazine...

Nick Drake: Zum 50. Todestag

Damals verkannt, heute verehrt - der Songwriter starb heute vor 50 Jahren im Alter von nur 26. Er ist das Musterbeispiel für den verkannten Künstler,...

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

- Advertisment -

Welcome

Install
×