Das countrybegeisterte Publikum in Deutschland wird nicht gerade verwöhnt mit großen Namen aus den USA. Nach Bekanntgabe des Konzerttermins von Brad Paisley waren innerhalb kürzester Zeit alle Konzerttickets verkauft. Endlich ein Megastar auf einer deutschen Bühne, und wenn’s auch nur ein einziger Auftritt ist.
Das Vorprogramm bestreitet Newcomer Chris Lane. Mit seinem modernen Country-Pop sorgt er für großartige Stimmung und reißt mit seinem rund 45-minütigen Auftritt viele schon aus den Sitzen.
Als nach einer kurzen Umbaupause Paisley die mit viel Technik vollgestopfte Bühne betritt, gibt es endgültig kein Halten mehr. Alle, wirklich alle Fans, stehen und feiern ihren Star. Im Gegenzug setzt es perfektes Entertainment. In seiner nunmehr 20-jährigen Karriere hat der Musiker jede Menge Hits angesammelt. Viele hat er an diesem Abend dabei, unterlegt mit teils lustigen Videoeinspielungen, bei denen er sich oft selbst auf die Schippe nimmt. Auch die Song-Ankündigungen sind witzig. Viele Countrystars kommen furchtbar schmalzig rüber, nicht so Paisley, er spielt schwungvoll und rockig, und brilliert mit hervorragenden Gitarrensoli. Nach dem Song ›This Is Country Music‹ schenkt er seine Gitarre einem kleinen Mädchen im Publikum – über die Videoleinwände für jeden zu sehen, perfekt inszeniert und überaus sympathisch.
Und offensichtlich stimmt auch die Chemie zwischen Paisley und Anheizer Lane, denn der jüngere Kollege wird von Paisley dreimal auf die Bühne geholt um mit ihm gemeinsam zu singen. Nach eindreiviertel kurzweiligen Stunden ist die Show vorbei. Der Einstand des Country-Stars in Deutschland ist gelungen, bleibt zu hoffen, dass er bald wieder den Weg über den großen Teich zu uns findet. Selbst größere Hallen als das Tempodrom dürfte er mühelos füllen: Die deutschen Cowgirls und -boys werden zuhauf kommen.
Text & Fotos: Frank Witzelmaier