Chefunterhalter, Texas style.
Wer in den letzten Jahren gut aufgepasst hat, kennt Spencer Garland als Leader der Berkshire Hounds. Die Band aus Austin gab sich einige Jahre lang vollfreudig dem Country-Rock-Indie-Noise-Freistil hin. Aus dieser Zeit stammt der Spitzname, viele sahen in Garland den Randy Newman des Punkrock. Als Solist geht er es auch nicht verkniffen seriös an. Zur Hölle mit der Langeweile! Auf dem Cover ist die Volksfestfigur Big Tex zu sehen und auf Platte begrüßt Garland den Hörer feierlich-frenetisch mit ›Go To Hell‹. Die Allman Brothers sind als Vorbild zu erkennen, aber das ändert sich mit ›Here Come The Rangers‹ gleich wieder. Hier denkt man besser in eine andere Richtung, an Sly & The Family Stone oder Parliament. In ›But, No‹ geht es stürmisch zu, so ganz will Garland seine wilde Vergangenheit nicht leugnen. Seine geografische Herkunft auch nicht. Da Texas unbestritten an Mexiko grenzt, zelebriert unser Mann das Verhältnis zwischen beiden Seiten in ›Everything‹ genussvoll mit Akkordeon und Mariachi-Trompeten. Er lebt ungezwungen seine Spielermentalität aus, rast von einer Ecke in die nächste, führt sich ein bisschen wie Ariel Pink auf und vergisst nie die Melodien. Wie kann man so einen nicht gern haben, bitte?
PR Newman
TURN OUT
DEVIL DUCK/INDIGO