Texanische Banjo-Explosion!
In den ersten Jahren nach dem Erfolg von Mumford & Sons gab es eine Phase, in der jede durchschnittliche US-College-Indie-Band glaubte, jetzt auch einen Banjo-Spieler an Bord holen zu müssen. Der plink-plonkte dann bemüht neben den Songs her, die dadurch nicht besser oder folkiger wurden, man trug Hobo-Hut und Hosenträger wie eine Uniform. Wir freuen uns, mitteilen zu dürfen: Die Whiskey Shivers aus Austin sind das Gegenteil einer solchen Hipstercombo. Auch wenn eine Affinität zum Indierock gesucht wird (die Band covert live auch mal ›Holy Roller Novocaine‹ von den Kings Of Leon oder The Cures ›Friday I’m In Love‹) und auch wenn statt eines Mandolinen-Spielers ein Percussionist zum Quintett zählt, so halten die fünf knorrigen Texaner doch zuallererst mal die Tradition der urtypischen Old-Time- String-Band aufrecht. Will heißen: Diese Band ist verwurzelt im Bluegrass, das ist ihr A und O. Und gerade weil sie so sicher auf dieser Basis stehen, können sich Fiddler Bobby Fitzgerald & Co erlauben, ihre Songs mit tollwütiger Punkwucht aufzuladen und auf Hi-Speed raus zu feuern. Ihr drittes Album demonstriert den Spaß, den sie (und garantiert auch das Live-Publikum) dabei haben.
7/10
Whiskey Shivers
SOME PART OF SOMETHING
DEVIL DUCK/INDIGO