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Bullet: Keine ruhige Kugel!

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Bullet: Keine ruhige Kugel!

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Wenn irgendwo ein Energiebündel ordentlich zu Heavy-Metal-Riffs kreischt, ist entweder Udo Dirkschneider nicht weit oder aber sein jüngerer, nicht minder quadratischer Stimmklon Hell Hofer von Bullet am Werk.

Die schwedische Truppe huldigte schon dem Oldschool-Metal, als viele ihrer heutigen Musiker- und Landskollegen Anfang der 2000er noch von Mando Diao schwärmten und erst langsam auf die Idee kamen, eine ordentliche Retrowelle loszutreten. Wer Bullet auf den Plattenteller legt, dem tönt von jeher ein Amalgam aus Priest, AC/DC und Accept entgegen. Diesen klassischen, metalhybriden Klang haben sich die Männer seit Anbeginn hart auf der Straße erarbeitet, schon mit 13 Jahren verbrachten sie jede freie Sekunde damit, in den Proberäumen ihrer Schule den Riffs ihrer großen Idole nachzueifern.

Seit 2001 schreiben Bullet eigene Songs, vor allem mit ihrem letzten Album STORM OF BLADES wollten sie ihren harten und zukunftsweisenden Sound nochmal unmissverständlich untermauern. Auch wenn sich das Coverartwork der neuen Platte DUST TO GOLD durch die zart güldene Farbgebung und den Bullet-Bus – viel Legenden umranken dieses über 50 Jahre alte Gefährt – inklusive posierender Band auf dem Dach sehr viel sanfter gestaltet als das ihres messerschleifenden Vorgängers, wird die mit STORM OF BLADES eingeschlagene musikalische Richtung ohne großes Hakenschlagen weiter eingehalten: „Mit STORM OF BLADES gingen wir noch einen Schritt mehr in Richtung Metal und damit waren wir damals so zufrieden, dass wir auf DUST TO GOLD genauso vorgegangen sind. Wir hatten denselben Produzenten, dasselbe Set-Up bei den Aufnahmen. Diese guten Vibes von da­­mals wollten wir dringend wieder heraufbeschwören, auch wenn es dieses Mal echt verdammt lang gedauert hat. (lacht) Aber das Album und die Band hatten die Zeit einfach nötig und wir alle sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, meint Gitarrist Hampus im Telefoninterview.

Dass einer solchen Herangehensweise nicht unbedingt Innovation entspringt, ist den Schweden völlig klar: „Naja, wir machen eben diesen einen Stil, das ist unser Ding, das lieben wir, das ist Bullet. Dem bleiben wir treu. Und wenn wir dafür jedesmal wieder mit Accept verglichen werden, dann macht das nichts, denn irgendeine Verbindung müssen die Leute nun mal herstellen und diese liegt einfach nahe.“

Außerdem muss ja schließlich einer die Lücken schließen, wenn die Großen irgendwann nicht mehr können: „Es ist beängstigend, zu wissen, dass deine ganzen Idole bald nicht mehr da sein werden. Aber ich denke, dass Heavy Metal schon noch ein großes Po­­tenzial hat, die Bandbreite an Fans ist heute einfach sehr groß: Du hast Leute zwischen 16 und 60, die Metal hören. Diese Menschen wollen auch weiterhin ihre Lieblingsmusik genießen.“ Schön, dass Hampus nicht in die allgemein akzeptierte Elegie über den Tod des Rock’n’Roll einstimmt, sondern trotz schwieriger Umstände und dem Wissen, wohl nie viel Geld mit Musik zu verdienen – „Ich bin eher arm“ – seinen Traum vom bodenständigen Rocker unbeirrt verfolgt: „Der Rock’n’Roll-Lifestyle ist genau unser Ding. Vor der Tour versuche ich gerade, einen Gang runterzuschalten. Heute habe ich sogar Gemüse gegessen! (lacht) Aber wenn wir unterwegs sind, ist das immer ein Selbstläufer. Wir ballern halt gerne. Und anderes… (lacht) Wir trinken Bier in rauen Mengen und feiern!“ Ihr Image als Partylöwen wissen die Schweden stattlich aufrecht zu erhalten, Sex, Drugs und Rock’n’Roll, genau das wollen Bullet auch weiterhin zelebrieren. Na dann, hoch die Krüge und rein den Bölkstoff!

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