Ein Hoch auf die Männerfreundschaft: wenn der Jon mit’m Tony.
Jon Lords Projekte abseits seiner Haus-Band Deep Purple boten für beinhar te Anhänger stets Anlass zum genervten Augenrollen: Klassik-Adaptionen wie die GEMINI SUITE (1971) oder WINDOWS (1974) vergrätzten seinerzeit die Stammkundschaft ebenso wie seine erste Kollaboration mit Tony Ashton für den Western-Soundtrack THE LAST REBEL im Jahr 1971.
Wenig mit Hardrock gemein hatte im August ‘74 auch Lords Kollaboration mit dem ewig unterschätzten Tony Ashton, zuvor bei den viel gepriesenen, aber wenig erfolgreichen Formationen Remo Four und Ashton, Gardner & Dyke. Die Arbeiten an FIRST OF THE BIG BANDS starteten schon 1972, zogen sich aber durch zahllose Verpflichtungen und Besetzungswechsel bei Deep Purple über mehr als zwei Jahre hin.
Zwischen Rock, Jazz, Funk, Soul und Rhythm’n’Blues changieren die um zwei Tracks erweiterten neun Songs des Originals. Vor allem Ashtons Soulstimme, sein virtuoser Stil als Pianist und erstaunliches Talent als Komponist sorgen für Abwechslung. ›We’re Gonna Make It‹, ›Downside Upside Down‹ oder ›Surrender Me‹ umschmeichelt eine verblüffende Zeitlosigkeit, die vielen Produktionen aus jener Zeit eher abgeht.