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Yes: MIRROR TO THE SKY

Als ob Jon Anderson und Rick Wakeman noch immer dabei wären

Natürlich hat der Zahn der Zeit auch an der wohl einflussreichsten Progrock-Formation oder Musikgeschichte genagt und für notgedrungene Umbesetzungen gesorgt. Dass Yes anno 2023 dennoch immer noch so klingen wie vor 50 Jahren, ist wahrhaft erstaunlich und liegt natürlich vor allem an Sänger Jon Davison, der stimmlich dem legendären Jon Anderson wie ein Ei dem anderen ähnelt. Hinzu kommt die Einsicht der Beteiligten, dass vermeintlich zeitgemäße Experimente nichts für diese Band sind. Die Fans wollen Neuauflagen von CLOSE TO THE EDGE (1972) oder TalES FROM TOPOGRAPHIC OCEANS (1973). Mit MIRROR TO THE SKY wird ihnen dieser Wunsch erfüllt. Mehr noch als auf dem Vorgänger THE QUEST (2021) besitzen die neuesten Stücke zeitlosen Charme, sind verspielt und – natürlich – immer auch ein wenig kitschig. Also genau so, wie man es von Yes gewohnt ist. Im Umkehrschluss klingen vor allem die vier längeren Tracks – allein der Titelsong dehnt sich über nahezu 14 Minuten aus – wie vom Himmel gefallen, aus anderen Sphären stammend, wie warmer Anachronismus in einer ansonsten friedlosen, unsteten Welt. Yes anno 2023 sind Yes pur!

8 von 10 Punkten

Yes
MIRROR TO THE SKY
INSIDEOUT/SONY

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