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Scorpions: COLOURS OF ROCK

Knallbuntes Vinyl sticht: erster Schub mit zwölf LP-Klassikern

2025werden die Hannoveraner Hardrock-Pioniere 60 Lenze zählen. Längst eine Institution, seit dem Durchbruch Ende der 70er auch weit über deutsche Landesgrenzen hinaus, blicken Gründer
und Rhythmusgitarrist Rudolf Schenker, Vokalist Klaus Meine, Sologitarrist Matthias Jabs, Bassist
Paweł Mąciwoda und Schlagzeuger Mikkey Dee jetzt schon mal mit einem Dutzend kunterbunter Vinylscheiben zurück auf die eigene künstlerische Entwicklung. Eigentlich sind es ja vom Debüt LONESOME CROW (1972) bis ROCK BELIEVER (2022) schon insgesamt 19 Studioalben. Konzertmitschnitte ausgenommen. Was bei COLOURS OF ROCK jetzt fehlt, wird aber bei der nächsten Etappe nachgereicht. Die Kollektion im 180-Gramm-Format beginnt beim selbstproduzierten Zweitling FLY TO THE RAINBOW (1974). Also just in dem Moment, als Rudolfs jüngerer Bruder Michael Schenker zur Londoner Truppe UFO wechselte und dessen Nachfolger Uli Jon Roth sowie Bassist Francis Buchholz, Schlagzeuger Jürgen Rosenthal und Keyboarder Achim Kirschning dazustießen – und die Scorpions beim Weltkonzern RCA Victor unterzeichneten. Alle typischen Ingredienzen – vom deftigen Riffrock bis zur sentimentalen Powerballade – waren schon in Ansätzen erkennbar. Zwei Lieder sang Rudolf, zwei weitere Hendrix-Aficionado und Co-Autor Roth. In den nächsten drei Jahren, mit minimalen Line-up- Veränderungen (erst trommelte Rudy Lenners, dann Herman Rarebell), loteten das Songwriter- Team Schenker/Meine sowie Uli Jon Roth ihre unterschiedlichen Ansätze auf vier weiteren Veröffentlichungen minutiös aus: Bei IN TRANCE (1975) stieg Produzent Dieter Dierks ein – und die deutsche Pop-Presse rückte die Scorpions in den Fokus. Ohne Keyboarder Kirschning entstanden mit kontroversen Cover-Bildern die schon ziemlich ausgefuchsten Werke VIRGIN KILLER (1976) – die erste Gold-LP in Japan – und TAKEN BY FORCE (1977). Zwar steigerten sich nach und nach die Absatzzahlen, doch erst die im japanischen Nakano Sun Plaza live aufgezeichneten TOKYO TAPES (Doppel-LP, Gatefold-Cover, 1978) landeten sachte hierzulande und auch anderswo in den Charts. Nach der Trennung von Uli Jon Roth, ersetzt zuerst durch den UFO-Abtrünnigen Michael Schenker, dann durch Ex-Jane-Gitarrist Matthias Jabs, folgte ein weiterer Label-Wechsel, zu Harvest/EMI. Mit dem abermals ziemlich pikant verpackten LOVEDRIVE (1979) vollzog sich die Wende: Erstmals eroberten die Scorpions die US-Charts, kassierten hier wie dort Gold. Ein Erfolgskurs vor allem in Übersee, der sich in konstanter Besetzung nicht nur mit ANIMAL MAGNETISM (1980), sondern auch mit BLACKOUT (1982), LOVE AT FIRST STING (1983), SAVAGE AMUSEMENT (1988) und dem zweitem Konzertmitschnitt WORLD WIDE LIVE (1985) konsequent fortsetzte. Im ersten Batch etwas
aus dem Rahmen fällt HUMANITY (HOUR 1) von 2007: ein konzeptionelles Spätwerk mit einer Storyline von Songwriter und Produzent Desmond Child und Futurist Liam Carl. Die Platten sind alle ausschließlich unter www.artofthealbum.store/pages/scorpions bestellbar.

9 von 10 Punkten

Scorpions
COLOURS OF ROCK
BMG RIGHTS MANAGEMENT

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