Intensiv
Auf ihrem Debütnachfolger zeigen sich die Black Mirrors nicht wirklich zuversichtlich, zumindest was die Zukunft der menschlichen Spezies betrifft. TOMORROW WILL BE WITHOUT US beschäftigt sich mit den aktuellen gesellschaftlichen und ökologischen Krisen und kommt zu dem Schluss, dass der Mensch sich selbst abschafft. Verpackt werden diese Überlegungen in eine Mixtur, deren Komponenten Grunge, Alternative und Stoner Rock von der starken Stimme von Frontfrau Marcella zusammengehalten werden. ›Snake Oil‹ ist ein energiegeladener Opener mit bedrohlichem Unterton, der in einer irren Klimax aus Geschrei, Lärm und Tempo endet, als hätte man ›Kashmir‹ durch einen Alternative-Fleischwolf und Geschwindigkeit und Wucht auf 11 gedreht. ›Lost In Desert‹ beschwört Pop-affinen Grunge herauf, ›Anthropocene‹ gebärt sich als Track, dessen schiebender Refrain, Melodie-Bögen sowie die an Josh Homme erinnernden „Ah Ahs“ inklusive markantem Break stark an Queens Of The Stone Age zu Zeiten von SONGS FOR THE DEAF erinnern. Auf ›Ode To My Unborn Child‹ besingt Marcella in einer ergreifenden Ballade ihr fiktives, ungeborenes Kind, das sie nicht in diese zerrüttete Welt setzen kann. Ein intensives Album.
7 von 10 Punkten
Black Mirrors/TOMORROW WILL BE WITHOUT US/NAPALM