Er war technisch begabt und hatte eine fast wissenschaftliche Wertschätzung für die klassische Gitarre, die er auf dem Instrumental ›Dee‹ auf BLIZZARD OF OZZ nur ansatzweise durchblitzen ließ. Es ist ein faszinierender Gedanke, wie weit Randy Rhoads diese Kunstform noch hätte entwickeln können, wäre er nicht im Alter von nur 25 Jahren gestorben. Manche sagen, sein überschaubares Vermächtnis – nur je zwei Alben mit Quiet Riot und Ozzy Osbournes Band – habe Rhoads einen der Spitzenplätze verwehrt.
Andere entgegnen, dass sein früher Tod sein wahres Können verzerrte („Er wurde ein noch besserer Gitarrist, nachdem er gestorben war“, beobachtete Lemmy trocken). Mag sein. Doch die Kraft und der Einfluss von Rhoads’ besten Soli hat nichts mit Sympathie zu tun. Die mehrspurige, neoklassische Explosion auf ›Crazy Train‹ mit Tapping, Sturzflügen und chirurgischem Picking klingt nach wie vor einzigartig lebendig.
„Er machte auf zwei Alben, was die meisten auf 20 nicht hinkriegen“, sagte Zakk Wylde im Music
Radar. „Das ist ziemlich bemerkenswert.“
Anspieltipp: ›Crazy Train‹ (Ozzy Osbourne, BLIZZARD OF OZZ, 1980)