Gerüchte über Reunionen können ganze Internetforen beschäftigen. Die einen passieren nie (Guns N’ Roses), auf andere hätte man gut verzichten können (Van Halen). Auf die kalifornischen Ugly Kid Joe hat sicherlich niemand inständig gewartet und der vollzogene Neustart in Originalbesetzung erfolgte auch leise und unspektakulär. Dass die Jungs um Whitfield Crane aber schon in den 90ern mehr zu bieten hatten als das Two-Hit-Wonder ›Everything About You‹ und ›Cats In The Cradle‹ beweist das recht zahleich versammelte Publikum und eine bestens aufgelegte Band. Drummer Shannon Larkin stand für den Trip nach Europa aufgrund seines Engagements bei Godsmack nicht zur Verfügung, so dass Ersatzdame Yael die Show mit ein paar gezielten Salven eröffnet. Hier werden keine Gefangenen gemacht, diese Band will allen zeigen, dass sie mit Spaß auf der Bühne steht und nicht aus nostalgisch-schlechtem Gewissen. Egal, ob Klassiker a la ›Milkman´s Son‹, ›Neighbor‹ und die genannten Hits oder noch unbekannte Songs der neuen EP STAIRWAY TO HELL – gierig wird jede Note, jeder Wortfetzen aufgesogen. Als ein breit grinsender Whitfield Crane bei ›Goddamn Devil‹ dann noch mit einem imaginären Skatebord die röhrenartigen Wände der Matrix „beskated“ gibt es kein Halten mehr: Welcome back!
UGLY KID JOE: Bochum, Matrix
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