Knochentrockener Humor im alltäglichen Rock’n’Roll-Wahnsinn
Mit ganz viel Witz taucht UFO-Manager und Fargo-Bassist Peter Knorn in seinem zweiten Buch diesmal nicht Hals über Kopf in die Rockwelt ein, sondern kreist gewissermaßen als wachsamer Adler über dem Geschehen und kommentiert es – genauso unverblümt wie trocken. Während sich die erste Hälfte des Buches vor allem mit der Geschichte von UFO befasst und damit, wie Knorn als Manager und Zirkusdirektor seinen Zoo voller Flöhe zusammenhalten und Schäden begrenzen muss, fehlt der zweiten Hälfte leider etwas der rote Faden. Es wird gesprungen, von der Kneipenlandschaft der 70er Jahre über Krautrock und dessen Entstehung bis hin zu Musikfachmagazinen und Probekellern. Die Anekdoten sind jedoch nach wie vor unterhaltsam, egal ob es um den Zahnarzt geht oder diverse Gestalten und Urgesteine der deutschen Musikszene. Nur weiß man selten, wo die Reise der Erzählung denn nun hingehen soll (zum Mond?). Die eingesessenen Kalauer, doch ohne zu befürchtende ausgeleierte Floskeln, sind fester Bestandteil von Knorns Charme und sorgen des Öfteren für ein Lachen oder zumindest ein amüsiertes Zucken der Mundwinkel.
9 von 10 Punkten
STEAMHAMMER/SPV