Aretha Franklin in wonderland
Tja, liebe Classic-Rock Freunde, das schönste Instrument der Welt ist nicht die E-Gitarre, sondern die menschliche Stimme. Und so kam es, dass Sänger und Gitarrist Dan Auerbach von den Black Keys das britische Stimmwunder erneut produzierte, eigentlich wollten die Keys die soulige Stimme im letzten Jahr im Vorprogramm ihrer Stadiontournee dabeihaben. Das Grammy-nominierte WALK THROUGH FIRE wurde eher im Country und Americana einsortiert, auf der neuen Scheibe dominieren eher Soul und Pop. Trocken und eher retro produziert, geht STAND FOR MYSELF direkt in die Beine und ins Herz, statt sich auf das coronageplagte Gemüt zu setzen. In dieser musikalischen Zwangspause hatte sie auch genug Zeit, reflektierte und optimistische Texte zu verfassen. Yola wuchs in einem musikfreien Elternhaus im britischen Bristol auf. Ihre ersten musikalischen Gehversuche machte sie als Backgroundsängerin für Acts wie Massive Attack oder die Chemical Brothers. Auf ihrem neuen Album vergisst sie nicht, der sich in ihrem Reichtum sicher fühlenden Oberklasse den Marsch zu blasen, den zu kurz gekommenen Leuten Optimismus einzuhauchen und gegen Vereinsamung anzusingen. Wer meint, die Scheibe sei unrockbar, der höre einfach den Titelsong am Schluss …
6 von 10 Punkten
Yola, STAND FOR MYSELF, EASY EYE SOUND/UNIVERSAL