Ehre, wem Ehre gebührt: die Hits des Duos im kompakten Format
Doch, doch, bei dieser Compilation mit dem Untertitel „My Sister Thanks You and I Thank You“ handelt es sich tatsächlich um die Greatest-Hits-Premiere des Duos. Man kann lange darüber debattieren, wie sinnvoll eine solche Zusammenstellung in Streaming-Zeiten noch ist. Jack White entgeht der Diskussion, indem er nüchtern feststellt, dass diese Band eine GREATEST HITS verdient habe. Wer könnte da widersprechen? Bei der Zusammenstellung des Doppel-Vinyls bzw. der CD mit Überlänge hat Jack White darauf verzichtet, den Fans der Band etwas Besonderes zu bieten. Keine Raritäten, keine Spezialitäten – GREATEST HITS ist so erwartbar wie ein Meistertitel des FC Bayern. 24 der 26 Stücke sind Album-Highlights, zwei Stücke stammen von Non-LP-Singles: Die frühe 7-Inch ›Let’s Shake Hands‹ sowie die furiose Coverversion von Dolly Partons Country-Klassiker ›Jolene‹, den die White Stripes mit ihrer Adaption in den Kanon des Garage-Rock gezogen haben.
Interessant: Den massentauglichen Stadionrockhit ›Seven Nation Army‹ parkt Jack White ganz am Ende der Liste. Als Höhepunkt, wie bei einem Konzert? Oder als Pflichtübung, weil es ohne den größten Erfolg halt nicht geht?
8 von 10 Punkten
The White Stripes, GREATEST HITS, THIRD MAN/COLUMBIA