Zwölf Monate, hunderte von neuen Alben, tausende von Songs – gute, schlechte, grandiose Stücke. Wer kann da den Überblick behalten? Gut, dass es die CLASSIC ROCK-Redaktion gibt. Wir haben uns auf Zeitreise begeben, uns für euch angestrengt erinnert, haben gesammelt, recherchiert, diskutiert, bewertet und auch gekämpft. Das ist dabei herausgekommen: die 50 besten Alben des Jahres 2019!
Texte: Jacqueline Floßmann, Henning Furbach, Matthias Jost, David Numberger, Paul Schmitz, Markus Werner, Michael Wolf
40
Kraan, SANDGLASS, 36 MUSIC/BROKEN SILENCE
Auf SANDGLASS verbinden die legendären deutschen Fusion-Rocker „the best of both worlds“ und schmücken ihre ausgefeilten und qualitativ unschlagbaren Arrangements mit exakt der richtigen Prise Pop-Appeal.
Anspieltipp: ›Solitude‹#
39
Buffalo Summer, DESOLATION BLUES, SILVER LINING/WARNER
Auf ihrem dritten Werk umarmen die Waliser fachkundig die Pole Classic- und Alternative Rock
sowie alles, was dazwischen liegt. Das stampft, wogt sanft, groovt, ist eingängig und erinnert hin und wieder subtil an Bands wie The Cult.
Anspieltipp: ›The Power And The Greed‹
38
Nathaniel Rateliff, AND IT’S STILL ALRIGHT, CAROLINE/UNIVERSAL
Ohne die Night Sweats sollte 2020 eine Soloplatte von Nathaniel erscheinen – ruhiger also und introvertierter, das war klar. Als dann während der Entstehung von AND IT’S STILL ALRIGHT Rateliffs Freund und Produzent verstarb, entstand ein knallhart lamentierendes und strahlend aufbauendes Traueralbum.
Anspieltipp: ›Rush On‹
37
36
The Boomtown Rats, CITIZENS OF BOOMTOWN, BMG RIGHTS/WARNER
Bob Geldof (68) zählt das siebte Album der irischen Punk-Zeitgenossen zu den besten der Bandkarriere. Mit was? Mit Recht! Nach 36 Jahren Pause klingt man für gewöhnlich nicht so druckvoll und dringlich!
Anspieltipp: ›Trash Glam Baby‹
35
Midnight Oil, THE MAKARRATA PROJECT, RCA/SONY
Die erste neue Musik der Aussie-Politrocker seit 18 Jahren steht ganz im Zeichen von Aborigine-Künstlern und deren Anliegen. Ein starkes Statement, angetrieben mit der satten Power ihrer 80s-Hits.
Anspieltipp: ›Gadigal Land‹
34
Blue Öyster Cult, THE SYMBOL REMAINS, FRONTIERS/SOULFOOD
Die letzten 20 Jahre haben sich Eric Bloom, Buck Dharma und Co. den Studios dieser Welt verwehrt
und klangen heuer trotzdem so, als wären sie nie weg gewesen. Der Bogen spannt sich von geradlinigem Rock über Heavy Metal bis hin zu düsteren Doom-Anleihen und sogar sanftem Easy-Listening.
Anspieltipp: ›Edge Of The World‹
33
Idles, ULTRA MONO, PART ISAN RECORDS/PIAS/ROUGH TRADE
Im George-Floydund Brexit-Jahr kommt die Kompromisslosigkeit der Noisepunk-Agitatoren Idles gerade recht. ULTRA MONO zeigt die Briten noch scharfzüngiger, musikalisch aber auch offener als der gefeierte Vorgänger.
Anspieltipp: ›The Lover‹
32
The Mavericks, EN ESPANOL, MONO MUNDO/THIRTY TIGERS/MEMBRAN
Die kultigen TexMex-Country-SoulRock’n’Roller legten dieses Jahr endlich ihr Spanisch-Debüt vor,
auf dem sie nicht nur stilsicher lateinamerikanische Genreklassiker interpretieren, sondern auch neue
eigene Songs zum Besten geben.
Anspieltipp: ›Recuerdos‹
31
Lemon Twigs, SONGS FOR THE GENERAL PUBLIC, 4AD/INDIGO
Bei den zwei New Yorker Brüdern mag Hipster-Alarm herrschen, aber ihre Stilsicherheit steht nicht in
Zweifel. Ihr GlamRock-Fantasy-Album ist ein bombiges Hörvergnügen – als würden the Darkness sich Elton John widmen.
Anspieltipp: ›No One Holds You (Closer Than The One You Haven’t Met)“‹