München, 59:1
Das Motto: Fiesta Americana.
Sollen wir hingehen? Oder machen wir uns lieber einen ruhigen Abend?“ Selten ist man so dafür belohnt worden, sich einen Ruck gegeben zu haben, wie beim Gig der live zum Quintett angewachsenen Devotchka. Die Band aus Denver, Colorado, verzückt über die Maßen. Nicht etwa, weil Frontmann Nick Urata unwiderstehliche Ansagen macht (macht er nicht), sondern weil die Chemie zwischen den Musikern am besten bei einem Head-liner-Konzert zum Tragen kommt. Kein Vergleich zu den Support-Gigs im Vorprogramm von Gogol Bordello im vergangenen Herbst. Dank eines Zeitrahmens, der dem reichhaltigen Devotchka-Sound keine Grenzen auferlegt, haben die Amerikaner genügend Raum, ihre Indie-Pop/Americana-Tracks behutsam aufzubauen und ein ums andere Mal in einen Mariachi-Rausch auswachsen zu lassen.
Text: Lothar Gerber