Willie interpretiert zehn Tracks von Nashvilles Songwriter-Legende. Top!
Das noch so junge Jahr ist jetzt schon ein Willie-Nelson-Jahr. Warum? Zum einen hat er im Februar bei den Grammys abgeräumt, zum anderen wird der nimmermüde Country-Recke heuer sage und schreibe 90 Jahre alt. Und zu guter Letzt bringt er mit I DON’T KNOW A THING ABOUT LOVE erneut ein klasse Album raus. Ob der siebenfache Vater nichts von Liebe versteht? Wer weiß. Als gesichert gilt, dass der Mann einiges über Musik weiß. Nicht nur im Country-Bereich. Der betagte Texaner ist auch ein profunder Kenner der Jazz- Materie, des Soul und, natürlich, des Great American Songbook. Auf I DON’T KNOW A THING ABOUT LOVE fließen diese Zutaten aber nur sehr, sehr verhalten bis kaum hörbar ein. Denn: Willie Nelson schöpft in den zehn Titeln aus dem umfangreichen Fundus des legendären Country-Songwriters Harlan Howard. Bis zu seinem Tod im Jahr 2002 hat dieser den Vorsatz „three chords and the truth“ geprägt und ihn in Tausenden Liedern beherzigt. Viele davon avancierten zu Klassikern. In den so kompetenten wie gefühlvollen Interpretationen von Willie & Co. erwachen Tracks wie das soulige ›Busted‹, die Retro-Ballade ›She Called Me Baby‹, das hochromantische ›Life Turned Her That Way‹ und das unverwüstliche ›Tiger By The Tail‹ zu neuem Leben. Mehr Country-Spirit geht nicht.
Willie Nelson/I DON’T KNOW A THING ABOUT LOVE/ SONY LEGACY