Banditen kommen und gehen, aber Banditen-Boss Wille ist immer noch derselbe. Wille Edwards von den britischen Roots-Rockern Wille & The Bandits bringt uns auf den aktuellen Stand bezüglich des neuen Albums und der aktuellen Besetzung der Gang. „Im Laufe der Jahre gab es viele Bandits, und die Pandemie brachte Veränderungen aufgrund von familiären Verpflichtungen und der Verlockung eines regelmäßigen Einkommens aus normalen Jobs mit sich. Aber ich glaube, dass sich alles zum Guten gewendet hat. Wir treten jetzt als vierköpfige Band auf, mit der Hammondorgel als Ergänzung, und jedes Mitglied kann singen, was uns die Möglichkeit gibt, vierfache Harmonien zu spielen. Es ist eine wirklich aufregende und großartige Zeit für Wille & The Bandits.“ Aufregend und abwechslungsreich ist auch WHEN THE WORLD STOOD STILL. „Die Songs sind der König. Wie auch immer sie zustande kommen ist irrelevant, wenn sie auf der Platte killer klingen. Wir haben viele große Riffs und Vibes geschrieben, aber wenn es an Substanz fehlt, schafft es das nicht auf die Platte. Außerdem lieben wir es als Band und Künstler, neue Wege zu beschreiten. Ich denke, wenn man neue Strukturen und Klänge entdeckt, ist man faszinierter und kreativer, als wenn man alte Pfade wählt, die ein bisschen formelhaft und langweilig sein können.“
Auch das neue Album bringt der Band wieder die unterschiedlichsten Vergleiche ein, wie etwa mit den Red Hot Chili Peppers. „Es gibt definitiv Chili-Vibes auf der Platte. Vielleicht ein bisschen subtiler als auf PATHS, aber sie bleiben ein großer Einfluss. Bei unserer Musik wird man immer verschiedene Künstler auf verschiedenen Werken herauspicken. Die britische Presse hat bei dieser Platte den Vergleich mit Tom Petty sehr hervorgehoben, der meilenweit von den Chilis entfernt ist.“ Allein schon an den unterschiedlichen Assoziationen sieht man die Brillanz und Vielseitigkeit dieser Truppe. Auch Pink Floyd kann man bei einigen Songs heraushören. „Auf jeden Fall haben wir jetzt eine Band mit zwei Multiinstrumentalisten, und wenn Matt Keyboards spielt, verleiht das der Musik viel Tiefe und Gefühl. Wenn man als Gitarrist in einer dreiköpfigen Band spielt, muss man den Sound mehr ausfüllen und alles, was man spielt, muss dick und groß sein. Das hat seine eigene Schönheit, aber mit den Keyboards habe ich ein Bett, auf das ich mich setzen kann; besonders mit der Slide-Gitarre habe ich jetzt mehr Platz, um einzelne Noten und melodische Skalen zu spielen, worauf ja auch der Pink-Floyd-Sound aufgebaut ist. Als Gitarrist allein hat man keine Akkorde, über die man spielen kann, aber mit den Keyboards kann man den Modus oder das Gefühl des Songs ändern, indem man die Akkorde hinter der Gitarre platziert. Ich empfinde diesen Prozess als sehr bereichernd, wie ein Maler, der eine neue Farbe entdeckt hat. Ja, ich kann meinen Dave Gilmour voll auskosten.“ Und allein die Tatsache, dass laut Wille elf der zwölf neuen Titel auf der kommenden Tour gespielt werden, spricht Banditen, äh … Bände.
Wille & The Bandits live:
29.04. Dresden, Tante Ju
04.05. Erfurt, Museumskeller
06.05. Winterbach, Strand Bar 51
10.05. Bonn, Harmonie
11.05. Düsseldorf, Pitcher
12.05. Aachen, Musikbunker
15.05. Bremen, Meisenfrei
20.05. Leer, Zollhaus
21.05. Isernhagen, Blues Garage
24.05. Freising, Uferlos Festival
27.05. Hamburg, Downtown Blues Club
29.05. Homburg, Homburger Mai Fest