Am 11. März 2017 teilte Yngwie Malmsteen die Seite der Gary Moore Community und zollte damit seinem 2011 verstorbenen Gitarristenkollegen Tribut. Aber es war ein anderer Saitenvirtuose, der den jungen Schweden seinerzeit zur Musik brachte. Nachdem der als Joan Yngve Lannerbäck geborene Malmsteen eine Fernsehsendung über Jimi Hendrix gesehen hatte, beschloss er es diesem gleichzutun und ebenfalls gitarristische Spuren zu hinterlassen.
Ein weiterer großer Einfluss waren Ritchie Blackmore aber auch klassische Komponisten wie Johann Sebastian Bach und Ludwig van Beethoven. Deep Purple und Paganini fanden in Stil und Tempo des jungen Talents ebenfalls ihren Niederschlag.
Zu Beginn der 80er Jahre zog es den Stockholmer nach Amerika, wo er den Weg von Mike Varney und dessen shredderlastigem Label Sprapnel Records kreuzte und schon bald in Heavy- und Hardrock-Bands wie Steeler und Alcatrazz Melodien und Marken setzte.
Nach dem Ausstieg bei Alcatrazz begann Malmsteen seine Solokarriere, und gleich das Debüt RISING FORCE wurde für einen Grammy nominiert. Mit Sängern wie Jeff Scott Soto und Marc Boals setzte sich der Erfolg fort. 1987 ging es dann mit Joe Lynn Turner am Mikrofon, dem Album ODYSSEY und dem Singlehit ›Heaven Tonight‹ ab in höhere Chartsphären.
Gegen Ende des Jahrzehntes hatte der Schwede und Pionier des sogenannten Neoclassical nicht nur zahlreiche andere Gitarristen beeinflusst, etwa Vinnie Moore. Als zweitem Künstler nach Eric Clapton wurde ihm die Ehre eines eigenen Signature-Gitarren-Models von Fender zuteil.
In den 90ern veröffentlichte er weiter Studio- und Live-Alben, in Amerika allerdings mit geringerem Erfolg als zuvor. In Europa lief es besser und in Japan erreichte er mit FIRE ICE und Sänger Göran Edman sogar die Spitze der Charts. Auch nach dem Millenniumswechsel wurde weiter getourt und aufgenommen. Sänger wie Jorn Lande, Doogie White und Tim „Ripper“ Owens kamen und gingen.
Im Rahmen von G3 – zusammen mit Steve Vai und Joe Satriani – war Malmsteen ebenso unterwegs wie mit seiner eigenen Band. Nebenbei veröffentlichte er auch noch Lehrvideos und spielte Gastparts auf Platten virtuoser Kollegen, etwa für Derek Sherinian von Dream Theater.
Aktuell ist der Flitzefinger mit Steve Vai, Zakk Wylde, Nuno Bettencourt und Tusin Abasi unter dem Namen Generation Axe in Japan unterwegs – ein gutes Pflaster für technisch versierte Saitenhelden.
Anschließend steht eine große US-Tournee auf dem Programm, zur Promotion des 2016er-Werkes WORLD ON FIRE. Passend zum Tourmotto und CD-Titel wird Malmsteen, der neben viel Rockmusik auch das symphonische Werk CONCERTO SUITE FOR ELECTRIC GUITAR AND ORCHESTRA auf der Habenseite hat, zwischendurch auf ausgewählten europäischen Konzerten das Griffbrett in Flammen setzen.