Jetzt hat es auch Timothy Francis Robbins erwischt: Der Oscar-Preisträger bricht mit seinem alten Leben, um einen Neustart zu wagen. Als Musiker, Hollywood-Rebell und frischgebackener Single, der seine besten Jahre in vollen Zügen genießen will – und gerade durch hiesige Clubs gerockt ist.
Hand aufs Herz: Ist Tim Robbins & The Rogues Gallery Band ein Midlife Crisis-Album?
Gute Frage (lacht). Wahrscheinlich hat es wirklich etwas davon. Also wegen all der privaten Veränderungen in meinem Leben: der Trennung von meiner langjährigen Partnerin, dem Umstand, dass die Kinder jetzt am College sind und nicht mehr zu Hause wohnen, aber auch damit, dass ich als Schauspieler und Regisseur nicht mehr so aktiv bin wie vor ein paar Jahren, als ich überhaupt keine Zeit für die Musik gehabt hätte. Doch vor nun zwei Jahren habe ich versucht, einen Film zu drehen – und dabei ist wirklich alles schief gelaufen. Eine ganz schlimme Erfahrung, nach der ich mich gefragt habe, ob ich wirklich das Richtige mit meinem Leben mache.
Darf man fragen, was für ein Film das war, der so in die Hose gegangen ist?
Besser nicht. Nur soviel: Er wurde nie gedreht. Und das hat bei mir zu der kathartischen Erkenntnis geführt, dass eben nicht immer alles so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Dass man sich nicht immer bedingungslos auf andere verlassen kann, sondern auch mal etwas schief läuft. Seitdem konzentriere ich mich auf das Theater und die Musik – weil das zwei Sachen sind, die ich nach meinen Vorstellungen umsetzen kann und bei denen ich auf niemand angewiesen bin.
Ist die Musik demnach eine Flucht aus Hollywood?
Eigentlich bin ich schon von Anfang an aus Hollywood geflohen. Etwa indem ich jahrelang in New York gelebt habe und mir nie von irgendwelchen Studiobossen reinreden ließ. Und ich habe auch nie einen Film gedreht, um damit wer weiß wie erfolgreich zu werden.