…mit The Hives, Skunk Anansie, Gaslight Anthem uvm.
Zum 15. Geburtstag gibt es zwar kein Traumwetter, dafür aber ein buntes Programm: so zum Beispiel mit den Schwedenrockern The Hives und den wieder vereinten Skunk Anansie. Bereits beim Warm-up am Donnerstag vor dem eigentlichen Start der 15. Ausgabe des Taubertal Festivals wird ordentlich gerockt: Mit den Emils Bulls geht es auf der Bühne im After-Show-Gelände Steinbruch gleich gewaltig und laut zur Sache. Die Münchner New-Metal-Band liefert passend zum 20. Band-Jubiläum einen Querschnitt der besten Songs und stimmt so die zahlreichen Feierwütigen auf ein perfektes Festivalwochenende ein. Zeitgleich stehen noch viele Anreisende im Anfahrtsstau. Denn dank des schlechten Wetters während des Aufbaus sind die Park- und Campingflächen schnell matschig und Bauern aus der Umgebung müssen die Autos der Besucher mit Traktoren auf die Plätze ziehen – und das dauert! Doch der guten Stimmung während der drei Veranstaltungstage tut dies keinen Abbruch: Entspanntes Feiern ist angesagt, und auch der Wettergott spielt mit: wenig Regen und dafür aber umso mehr Sonnenschein.
Die ungetrübte Feierlaune zeigt sich schon am Freitag-Mittag, als es zum Auftakt des Festivals viele Besucher auf den Platz vor der Hauptbühne zieht. Kein Wunder, sind doch die Publikumslieblinge gebucht: Die Donots halten den Rekord mit sieben Auftritten im Taubertal und dürfen deshalb natürlich auch bei der Jubiläums-Ausgabe nicht fehlen. Als Dankeschön liefern sie nicht nur Freibier, sondern auch eine perfekte Festival-Show zum Start. Mit Musik von Ska-Punk bis solidem Rock sorgen Acts wie Ska-P, Mad Caddies, No Use For A Name, Lagwagon, 3 Feet Smaller und natürlich Bad Religion für drei kurzweilige Nachmittage, bevor die Headliner auf die Bühne gehen.
Der Samstag-Abend gehört Skin und ihrer Band Skunk Anansie. Im goldenen Glitzer-Outfit betritt die Frontfrau wie eine Diva die Bühne und legt mit ihrem ungemein sexy Auftritt los. Man merkt es der Truppe einfach an, dass sie gerne wieder gemeinsam auf der Bühne steht. Mit dabei haben sie nicht nur erstklassiges neues Material wie ›My Ugly Boy‹. Sie zieren sich auch nicht, mit ihren Klassikern Stimmung zu machen. Songs wie ›Hedonism‹ und ›Weak‹ erzeugen Gänsehautstimmung und ein energetisches Knistern zwischen Band und Publikum. Und die Diva geht im nun hautengen schwarzen Outfit auch nicht Crowd-Surfen. Skin lässt sich lieber aufrecht stehend von den Fans in den ersten Reihen tragen, als wandle sie über ein Meer von Händen – und hat einen Heidenspaß dabei.
The Gaslight Anthem stehen am Sonntag eher ernst auf der Bühne. Die US-Band um Frontmann Brian Fallon liefert eine solide Rock-Show ohne Schnickschnack. Die Wiese vor der Bühne ist gut gefüllt, Mitsingen und Mithüpfen sind angesagt, als das Quartett Songs vom gefeierten Album 59 SOUND und dem aktuellen Nachfolger AMERICAN SLANG spielt. Zum leicht punkigen Bruce-Springsteen-Rock von The Gaslight Anthem passt dann auch der Pearl-Jam-Song ›State Of Love And Trust‹, den sie originalgetreu covern.
Mit ihrer unaufgeregten Show stehen sie in angenehmem Kontrast zu The Hives, die nach ihnen die Bühne erstürmen. Bereits zum zweiten Mal sind die Schweden im Taubertal zu Gast und Frontmann Per Almqvist zieht solide alle Showregister. Für manchen mag der Auftritt der Alternative-Rocker musikalisch eher langweilig sein. Das Publikum jedoch quittiert nicht nur die Klassiker des Quintetts im Matrosenoutfit wie ›Hate To Say I Told You So‹ und ›Won’t Be Long‹ mit viel Beifall. Die Ansagen und Klettereinlagen Almqvists, der nicht nur einen Ausflug ins Publikum macht, sondern auch die Bühnenkonstruktion auf ihre Stabilität testet, wird mit Jubel belohnt.