Hunde, die bellen, beißen doch!
Ja, sie haben einen Gullydeckel als Merchandiseartikel. Einen echten. Der wiegt 50 kg, was die Band zwang, sich einen neuen Van zu kaufen, um jeweils sechs davon zu ihren Konzerten transportieren zu können. Immerhin: The Dogs haben mit den Verkaufserlösen die Studiomiete für ihr neuntes Album sprichwörtlich „deckeln“ können. Da sieht man mal wieder, wie sehr es sich lohnt, verrückte Ideen auszuleben. In ihrer Heimat Norwegen hat sich das Sextett um den charismatischen Frontmann Kristopher Schau bereits in die Liga der 1.000-Personen-Venues hochgespielt, was ihnen heuer den Support-Slot für die einzige Norwegen-Show von KISS einbrachte. Und hierbei könnten The Dogs sogar die Headliner an die Wand spielen, denn sie haben die Fanbase und sie haben die Hits. Mit satten acht Studioalben auf dem Konto, alle an der knackigen 35-Minuten-Grenze, konnten sich die Garage-Rocker aus Oslo in puncto Songwriting von Mal zu Mal steigern, und beherrschen heute melodiöse Dreiminüter wie ›Without A Warning‹ ebenso perfekt wie ausladende Rock’n’Roll-Rotzer à la ›Toy Guns In A Butchery‹ mit so unsterblichen Zeilen wie „some drugs don’t die, they just hide in my cells/Seeping into the stories I tell“. Ach, was laber ich – Kaufbefehl!
9 von 10 Punkten
The Dogs, CROSSMAKER, DRABANT/MEMBRAN