Order 69, das sind Sänger/Gitarrist Ramin Safarabadi, Drummer Levent Özdemir, Kenan Özdemir, der jüngst von Bass zur Leadgitarre gewechselt ist, und Birdy Ann, die die vakante Stelle am Bass Anfang 2023 übernommen hat. Noch in Trio-Formation hat die Band aus Münster 2021 ihren Debütnachfolger MONITORING in den „Heyman Studios“ in Kopenhagen aufgenommen. „Jeder von uns hat viel zu tun, da ist es schwer, sich regelmäßig zu treffen. Deswegen gibt es dann so Phasen, wo sich alle Zeit nehmen, um richtig durchzuziehen. MONITORING z.B. haben wir fast komplett in sechs Tagen aufgenommen.“, erzählt Ramin, Mastermind der Band. Er zeichnet verantwortlich für die zahlreichen visuellen Komponenten rund um den Albumrelease, wie z.B. das gesellschaftskritische Artwork, den Großteil des Songwritings, das auf MONITORING zwischen aggressivem, modernen Blues Rock, Alternative und leichtem Stoner-Einschlag changiert, sowie für die Lyrics. „Ich bin eher der chaotischere Arbeitstyp. Die Ideen kommen oft aus dem Nichts, zumindest, wenn die Richtung grob festgelegt ist. Auf jeden Fall kommt immer erst die Musik und dann der Text.“, erklärt Ramin den Schaffensprozess. „Ich finde ja, dass Platten im Nachhinein oft wie Tagebücher funktionieren. Unser Debüt war noch jünger und naiver, beim Nachfolger merkt man jetzt schon, dass wir durch düstere Tage, wie die Pandemie, gehen mussten. Man hört stellenweise Wut raus. Tatsächlich sind mir die Texte heute wichtiger als früher. Bei ›Woman Of The Sun‹ habe ich mir die meisten Gedanken gemacht. Der Song ist für die Frauen im Iran geschrieben, da war es mir ein besonderes Anliegen, die passenden Worte zu finden.“
Erwähnenswert neben der neuen Platte ist auch das Video zum Opener ›The Gambler & The Scrounger‹ – ein nächtliches Poker-Szenario, das in Tarantino-artigem Splatter endet: „Diesen Kurzfilm haben wir in Eigenregie mit unseren Freunden und Freundinnen umgesetzt. Wir haben eine ganze Nacht von 18 bis 6 Uhr morgens gedreht. Die Idee kam mir, nachdem ich „Die Fabelmans“ von und über Steven Spielberg gesehen hatte, der auch früh seinen ersten Amateurfilm gemacht hatte. Schon Wochen vorher habe ich mit Kunstblut experimentiert, das alles hat echt Spaß gemacht. An der Nachbearbeitung saß ich dann ewig. Da konnte ich freiberuflich nicht mehr so viele Aufträge annehmen, weswegen die Finanzen ein bisschen bergab gegangen sind. Aber das war es Wert!“ so Ramin schmunzelnd. Und Kollege Kenan wirft lachend ein: „Manchmal glaube ich, Ramin schreibt nur geile Songs, um dann auch geile Videos machen zu können!“ Für die nahe Zukunft steht auf dem Plan, das wachsende Gesamtkunstwerk namens Order 69 weit über die Grenzen Münsters hinaus zu tragen.