Im Regen gestanden. Über das schlechte britische Wetter, ungeplante Zeltlager und kathartische Träume
Oft hört man von Bands, dass sie alles für ihre Musik tun würden. Was bei vielen wohl einfach nur dahergesagt ist, trifft bei Wolf People genau ins Schwarze. Ihr drittes Album FAIN nahmen die Londoner in einem abgeschiedenen Haus in Yorkshire Dales auf. Dem britischen Wetter sei dank, regnete es während der gesamten Aufnahmen. Zusätzlich hatten die Musiker so viel Equipment in die ländliche Isolation geschleppt, dass das Haus schier aus den Nähten platzte. Ironischerweise war für die Band selbst kein Platz mehr über, weswegen sie in Zelten und Bussen schliefen.
Was für viele nach großer Qual klingt, war für die Wolf People ein kreatives Geschenk. Die Landschaft, das Wetter und die Situation beflügelte sie und ließ sie kreativ über sich hinauswachsen. Die neuen Songs klingen nach Regen, Idylle und Düsternis. Zu erzählen haben Wolf People auch so einiges. So handelt die erste Single von FAIN (›All Returns‹) von einem Traum des Sängers Jack Sharp, in dem ihm ein Bekannter in die Augen sah, ihm dabei tief in die Seele blickte und all seine Fehler und inneren Dämonen erkannte. „Das war eine kathartische Erfahrung“, erzählt Sharp. „Für gewöhnlich ist mein Leben viel zu banal, um darüber interessante Texte zu schreiben. Deswegen bediene ich mich sonst eher bei Geschichten, die mich bewegen oder auch historischen Aspekten. Doch dieses Mal passte es.“