Es ist makaber, aber wahr. Erst dem viel zu frühen Tod von Ronnie James Dio und seinem posthum weiter gewachsenen Ruhm ist es zu verdanken, dass nun verstärktes Interesse an der (erweiterten) Familie besteht. Das merken die Metal-Veteranen The Rods nun: Sie hatten sich bereits 2008 wiedervereinigt und ein Live-Comeback gegeben, doch erst jetzt erscheint die Reunion-Scheibe VENGEANCE, auf der eben auch Dio zu hören ist. Wenige Wochen, bevor der begnadete Sänger am 16. Mai vergangenen Jahres starb, war er gemeinsam mit seinem Cousin und Rods-Sänger/Gitarristen Dave „Rock“ Feinstein im Studio , um zwei Songs einzusingen. Einer davon, ›The Co- de‹, erschien als Vorab-Single zu VENGEANCE. „Ronnie und ich hatten schon länger vor, wieder zusammen Musik zu machen, kamen aber wegen unserer vollen Terminkalender nie dazu. Als sich dann endlich die Gelegenheit bot, legte Ronnie eine Weltklasse-Performance hin“, erinnert sich Feinstein und strickt die Legende von Dio weiter: „Da-bei hatte er die Lieder zuvor noch nie gehört. Doch er kam ins Studio und hatte seine Parts sofort drauf.“ Kein Wunder, denn Ronnie James Dio kannte Feinsteins Eigenheiten und Stilvorlieben gut, schließlich bediente „Rock“ von 1967 bis 1973 bei dessen Band Elf die sechs Saiten. 1980 gründete Feinstein dann gemeinsam mit Bassist Garry Bordonaro und Schlagwerker Carl Canedy The Rods – eine der ersten US-amerikanischen Combos, die die Tradition der New Wave of British Heavy Metal auf den neuen Kontinent hinübertrugen und weiterentwickelten. Innerhalb von sechs Jahren brachte das Trio fünf Studioalben heraus, die heutige Genre-Größen nachhaltig beeinflussten. So haben Metallica, nun die weltweit größte Metal-Band, Anfang der Achtziger gar bei einigen Gigs für The Rods eröffnet. „Nun, eine richtig große Tour war das nicht“, entsinnt sich Feinstein, „wir haben aber ein paar Shows mit ihnen durchgezogen. Sie waren zu diesem Zeitpunkt schon großartig und klangen genauso energiegeladen wie wir. Wir haben ihnen eine große Zukunft prophezeit – womit wir Recht behalten sollten. Nebenbei waren es feine Kerle, mit denen wir ger-ne abhingen.“ Und während Hetfield & Co. heute Stadien füllen, nehmen The Rods mit ihrem ersten Studioalbum seit 25 Jahren die Clubs ins Visier. In der zweiten Juni-Hälfte sind sie im CLASSIC ROCK-Territorium live zu erleben.
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