»Es ist eine surrealistische Reise zur Musik von Metallica!«
Der 3D-Film der Band feiert Premiere, und ein neues Album ist in der Mache.
Als Metallica Anfang 2012 ankündigten, dass sie an einem 3D-Film arbeiten, flammte das Internet auf. War es ein Konzertmitschnitt? Ein Actionfilm? Ihre Version von „The Song Remains The Same“?
Viele Monate später wissen wir: Es ist ein bisschen von allem. „Through The Never“ enthält in der Tat spektakuläre Aufnahmen von drei Konzerten in Kanada vom August 2012, wo die Band auf einer riesigen Bühne spielte, die mit Requisiten aus allen Phasen ihrer Karriere ausgestattet war. Darin verwoben ist eine explosive Actiongeschichte mit dem aufstrebenden Schauspieler Dane DeHaan als ein Roadie namens Trip.
„Der Film war über die letzten 20 Jahre immer mal wieder in der Mache“, so Bassist Rob Trujillo, „aber er war einfach zu teuer. Es geht um die Tourneen und Bühnenproduktionen der Vergangenheit, in eine aufwendige Show geworfen – das ist die größte Bühne, die je in einer Halle stand. Und dann kam der Gedanke: ‚Lasst uns doch eine Geschichte reinbringen, um es noch interessanter zu machen‘.“
Was ist also nun „Through The Never“ ? Ein Konzertfilm? Ein Actionstreifen? Ein langes Video?
Es ist eine surrealistische Reise zur Musik von Metallica. Die Hauptfigur Trip ist ein Produktionsassistent, der für seine Lieblingsband, also Metallica, arbeitet. Dann wird er für eine Besorgung losgeschickt. Er geht raus in die reale Welt und daraus wird dieses „Mad Max“-Abenteuer. Ich sehe es so: Der Gig scheint immer in dieser abgeschotteten Umgebung stattzufinden, die sich völlig sicher anfühlt. Aber sobald man sich jenseits dieser Mauern begibt, kann alles passieren. Es ist verdammt verrückt da draußen.
Welche Filme waren die Referenzpunkte?
Natürlich waren wir von einigen der großen Musikfilme der Vergangenheit beeinflusst – „The Song Remains The Same“, oder was Pink Floyd aus „The Wall“ machten. Aber das ist ziemlich einzigartig. Es ist wie eine Mischung aus „Mad Max“ und „The Twilight Zone“. Aber es gibt keine Dialoge, die Musik ist der Dialog.
Musstest du schauspielen?
Hier und da. Größtenteils sind wir einfach nur wir selbst. Der Dialog ist minimal.
Sind alle in der Band so große Fans davon wie du? Sogar James Hetfield?
Ich glaube, dass jeder total drauf steht. Zuerst gab es ein paar Schnittfassungen, wo wir sagten, „das ist noch nicht fertig“. Aber wann immer man an so einem Projekt arbeitet, wird es verschiedene Meinungen geben. Das ist nie eine einfache Reise, aber wir sind alle zufrieden mit dem Endergebnis, definitiv.
Metallica-Fans kann man es mitunter schwer recht machen. Seid ihr für den unvermeidlichen Backlash bereit?
Schlimmer als bei dem Lou-Reed-Album kann‘s nicht werden! Irgendwas ist immer. Man muss eben etwas riskieren, um sich glücklich zu machen. Wenn es ihnen gefällt, super, wenn nicht, treffen wir uns anderswo wieder. Ich habe das Gefühl, dass sie es lieben werden. Und sie bekommen innerhalb des nächsten Jahres oder so ihr neues Album.
Wie weit seid ihr damit?
Vor dem ganzen Filmding waren wir schon am Jammen mit diesen Ideen und hatten viel Spaß, aber dann wurden wir abgelenkt. 2014 wird es nur darum gehen, neue Musik zu machen, ohne Unterbrechung. Hoffentlich.
Gibt es schon fertige Stücke?
Nein, dafür ist es noch zu früh. Wir haben viele Jams. Es fühlt sich an, als sei DEATH MAGNETIC das Sprungbrett gewesen – die Einführung zu dem, was wir jetzt haben. Dies wird die nächste Phase davon sein.
Wie hättest du die neuen Songs am liebsten? Kürzer? Schneller?
Genau so. Auf dem letzten Album hatten wir ja viele lange Stücke. Das hat mir gefallen, aber ich mag die kurzen Sachen auch, wo man auf den Punkt kommt. ›My Apocalypse‹ war ein cooles Lied. Es war schnell, es hatte das Thrash-Element aus der Vergangenheit. Das ist eine Sache, die ich aufregend finde – dass dieses Thrash-Element wieder da ist. Das war ein bisschen verloren gegangen. Ich mag auch den Groove-Faktor. Es ist sehr wichtig, diesen schweren Groove zu haben. Aber im Moment ist alles noch total offen. Wir stellen keinerlei Regeln für uns auf.